In der Grundschule im Religionsunterricht
sollten wir ein Bild von dir malen
Aus meinen schwitzigen Fingern
floss ein allfarbener Kreis
auf das weiße Blatt
In der Jugend dich vergessen
Deine Anhänger ausgelacht
Hab mich lustig gemacht
über die Menschen
die dich suchen
In schwerer Zeit dann doch
an dein Licht gedacht
doch nie gefunden
Es blieb dunkel
und unerfüllt
Immer wieder gefallen
Meine Kniescheiben
zu oft gebrochen
In meinem Kopf
Zu laute Stille
Die Wolken schwarz
dunkeln den Tag
verstecken das
was ich eh
nie sah
Kommentar:Fünf Strophen zu fünf Zeilen, die Zeilen wrden je Strophe nach unten hin immer kürzer.
Das Gedicht beschreibt Deine Suche nach Gott/Jesus. Anfangs in der Grundschule
mit schwitzigen (Angst?) Fingern. Ein vielfarbiger Kreis,
In der Jugend, dass sich lustig machen über die dennoch (nachdem man es doch offensichtlich sehen sollte, dass es keinen Gott geben kann) immer noch Gläubigen.
Dann die eigene große Not, wieder offen und aufnahmefähig gewesen. Aber es kommt nichts, alles scheint so gespielt und unwirklich, unerfüllt, wie Du schreibst.
Die Anforderungen sind auch maßlos hoch, damit man Fallen muss!
Niemand wird gerechtfertigt durch das Gesetz, allein durch den Glauben.
Aber es bleibt still. Diese Stille das schreit aber: Da ist nichts!
Diese Wolken, diese Erkenntnis, dass es da gar nichts gibt, nur Leere, nur Schreien nach Erlösung, aber keine Erlösung, verbergen den unwirklichen göttlichen Himmel. Die Ausgeburt gequälter Seelen. Dem Himmel, den niemand sehen kann, weil es ihn einfach gar nicht gibt!!
Eli, Eli, lama asabtani
Warum hat uns Gott verlassen? Warum besucht er uns nicht? Weil es ihn einfach nicht gibt! Ein liebender, mitfühlender Gott würde uns doch nie verlassen.
Ein liebender Gott würde doch seine Geschöpfe, die er selbst gemacht hat, nicht völlig verlassen, in eine chaotische Welt, ins fressen und gefressen werden schicken.
Er würde sich doch nicht so verstecken, wie er sich verstecken muss, falls es ihn dennoch gibt.
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