Die süßen Schwestern vom Hexenhaus,
die schau’n bei Vollmond zum Fenster raus,
dann reiten sie, auf ihren Besen,
geheimnisvoll, zum Kartenlesen…
Der Bürgermeister, namens „Teufel“,
schürt im Hühnerstall die Zweifel,
daß die Henne, vor dem Ei,
der Ursprung aller Schöpfung sei!
Und die Kartoffelbauern schlemmen,
zu Mittag schon in den Kaschemmen,
wobei sie manchen Maßkrug stemmen –
sich Knödel in die Backen klemmen…
Die braven Mädchen aber beten viel:
„Die Unschuld ist vielleicht ein doofes Spiel!“
Die Burschen fensterln manches Mal…
und gold’ne Sterne scheinen, ohne Zahl!
Alle Menschen sind hier schon zufrieden!
Das Dorf hat allerlei zu bieten –
Man ist sich gut, man schreit sich an,
ein jeder tut was er auch immer kann,
oder eben leider nicht kann,
das ist doch keine Frage!
Aber eine richtige Antwort ist es auch nicht.
Kommentar:Ein tolles Gedicht, um ins reale Dorfleben einzutauchen...solange es nicht der Dorfteich ist ;-)
Herzliche Grüße von Mark (auch aus dem Süden), aber bestimmt westlicher von dir ;-)
Kommentar:Ich komme aus dem Raum Ludwigsburg. Meine Schlussbemerkung war auch eine Anspielung auf die "nördlichen Grüße" unserer Dichterfreundin und meiner "großen Schwester" Sonja, die ich immer witzig finde. Aber dazu später in lyrischer Form mehr ;-)
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]