Zart wie ein Mordkomplott höherer Kreise,
rein wie der Fackelzug durch eine Hölle,
schön wie eine One-way-Mondreise,
ist das Reich-Arm-Wohlstandsgefälle…
Erstrebenswert sind auch Robotergehirne,
die elektrische Schockwellen schlagen,
oder sehr weit entfernte Schicksalsgestirne.
(Mann hört der Sirenen erotisches Klagen.)
Uhren, die rückwärts Purzelbäume machen,
Heinzelmännchen, auf Gondeln in Venedig,
die vor lauter Trauer ekstatisch lachen –
Herren mit Harem, glücklich, doch ledig…
Frei von allen, die da Ansprüche haben,
die gegen den Unhold gerichtet sein können,
sind die Krieger der Fallsucht, als Raben,
die anderen Vögelnden gar nichts vergönnen.
Rette dich in die Verbannung – dein Leben
hast du als Pflichtscheusal ewig verwirkt.
Du sollst nicht nach den Freiheiten streben,
die der Verbrecher bei sich selber verbirgt…
denn du gehörst der Spezies der Fossilien an,
die man einmal in den Erdschichten findet.
Egal wie hoffnungsvoll auch dein Weg begann,
du bist jemand der – ehrlich – verschwindet!
Kommentar:super gedicht....beinahe dramatisch, kraftvoll und interesseweckend. es scheint das die Worte eine Energetisierung erfahren, durch den seelischen Druck der lyrischen Kraft. Worte als Organe für die Übertragung von Emotionen, Impressionen und Reflexionen, verdichtet im Moment des Schreibens wie Lesens. Als Ob die Gegenwart sich bündelte und durch zarte Scherben das Jetzt erkundet, als blickte er hinein und wüsste das er etwas sieht. Wer im Spiegel sich nicht nur sich selbst erblickt, der hat den Blick doch leicht verrückt, um anderes zu sehen und zu schauen mit unzerbrochenden Augen. Wer Zärtliches nun sieht, wird Wuchtiges erschaffen und trotz der ganzen Wucht Zartsein nicht vergessen ...danke ..=)
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]