Ein Lächeln, das nur ist, nicht war, nicht wird,
Liegt um den Mund, der starr und trocken ist.
Der Wind, mit dem man Weh und Lächeln misst,
Hat nie ihr dunkles, glattes Haar verwirrt.

Die Stirn wie Marmor, der in heißen Händen
Sehr kühl ist. Auch die Augen ganz aus Stein.
Kein milder Glanz, nicht Freude und nicht Pein,
Die menschlich in den kalten Augen ständen.

Nur manchmal wird ihr Lächeln etwas breiter,
Als wenn es schmölze und zerflösse, dann
Sind ihre Blicke anders, fast schon heiter,

Und wie ein Ton im Schweigen bricht der Bann,
Ein warmer Glanz durch ihre Blicke zieht –
Dies immer, wenn sie Tod und Folter sieht.


© Peter Heinrichs


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