Es war der Wahrheit wilder Sog,
der mich zu verschlingen schien,
der mich in die Tiefe zog.
Ich gebe zu, ich fürchte ihn.
Gar zu schön waren meine Geschichten,
die ich der Welt zum Besten gab.
Ich konnte wundersam berichten,
brach über der Wahrheit meinen Stab.
Und nun wird es ans Lichte kommen,
alles, was so trefflich ich erfand.
Ich werde nie mehr ernst genommen,
als Lügner bin ich für meine Zunft die Schand'.
Verstrickte ich mich doch in meinen eigenen Lügen!
So sehr, bis es sich offenbarte,
dass sich die Geschichten nicht zusammenfügen.
Doch dankbar war das Publikum, das sich um mich scharte.
Kommentar:Liebe Verdichter, irgendwie wittere ich hinter deinen gut geschriebenen Zeilen auch das Phänomen bzw. die Problematik des Doppellebens ...
Lieben Morgengruß,
Ikka
Im Großen und Ganzen stimme
ich der Aussage des Gedichtes zu, aber auf ein paar Lügen möchte ich dennoch nicht verzichten:
Weihnachtsmann, Osterhase, Zahnfee ;)
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]