Sie hockten toten Tannen gleich beisammen
und schichteten sich Dunkel auf das Haar,
und ihre Stirnen waren wie die Flächen
zersägter Stämme, und die grauen Augen
wie Krüge, nur mit Bodensatz von Wein.

Zerfließendes und unsagbar Verträumtes
sagten sie zueinander, ihre Hände,
die sprachen stumm dagegen gleich den Ästen
von hohen, öden Büschen, abseitsstehenden.

Da trat wie eine schmale, weiße Flamme
die Fee in ihre Mitte, und ihr Hals
war einem Lilienschaft vergleichbar und
die Stimme jenem glitzernd hohen Wispern
von Fledermäusen, die in Türmen jagen.

Und als die Fee mit ihrer kurzen Rede
geendet hatte und den Mund verschloss,
da waren nur noch jene dunklen Hände, die
ganz stimmenlosen, matt wie alte Vögel.

Und jede griff nach ihr, die sich zurückzog
mit einem jungen Sprung, dass nur ihr Lächeln
als Beben im verlorenen Raum noch blieb.


© Peter Heinrichs


1 Lesern gefällt dieser Text.



Beschreibung des Autors zu "Besuch der Fee"

Die Sehnsucht nach dem Traum, der zerfließt, wenn man nach ihm greift.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Besuch der Fee"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Besuch der Fee"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.