Ich bin ein Straßenköter
unter den Poeten
falls ich wirklich einer bin.
Mein Vers verlaust,
der Text zerkraust.
Ich schreibe so wie ich gerad' bin.

denn

Ich denk’ ich bin kein Dichter,
diesen Anspruch hab’ ich nicht.
und was ich auch so von mir gebe
klingt nur manchmal nach Gedicht.

Hab keinen Stil und keine Form,
es fehlt an Versmaß und an Norm.
Es sind auch manche Fehler drin
doch zeigt der Text, stets, wer ich bin.

Ein Mensch, der sich Gedanken macht,
über sich und seine Welt.
Es geht mir nicht um Ruhm und Macht
und nicht einmal um Geld.

Reich und berühmt damit zu werden,
diesen Willen hab’ ich nicht.
Ich muss auch keine Bücher füllen,
mit einem Text oder Gedicht.

Ich schreib den Text so wie er kommt,
ganz selten wird poliert.
Ich lass ihn stehen so wie er ist,
ungeschliffen, unrasiert.

Ich schreibe diese Zeilen
für mich und auch für dich
als Geschichte, Metapher oder Verse,
und manchmal klingt es nach Gedicht.

Ich freu mich über jede Meinung,
wenn ich euch nachdenklich gemacht.
Auch freut es mich wenn man mir schreibt,
„Bei diesem Text hab’ ich gelacht.“


© Michael Jörchel


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Beschreibung des Autors zu "Ein Dichter bin ich nicht"

Eine Zwischenbilanz: http://www.schreiber-netzwerk.eu/de/1/Gedichte/8/Sonstige%20Gedichte/8940/Immer+noch+kein+Dichter/

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Kommentare zu "Ein Dichter bin ich nicht"

Re: Ein Dichter bin ich nicht

Autor: Pedda   Datum: 17.10.2011 12:53 Uhr

Kommentar: Hallo Micha,
Klar bist du ein Dichter! Wenn man seine Gedanken und Gefühle auf Papier bringt ist man einer, ob gut oder schlecht sei mal dahingestellt. Ich mag deine ungeschliffene, unrasierte Schreibe. Weiter so! Habe mal ein sehr ähnliches Gedicht gemacht, allerdins (ironisch) viel überzeugter: "Ich bin ein wahrhaft großer Dichter..." (siehe "Publikumsschelte").
Es grüßt dich
Der Pedda/gog

Re: Ein Dichter bin ich nicht

Autor: micha221b   Datum: 17.10.2011 20:20 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda, sei recht herzlich bedankt für den positiven Kommentar. Dieser Text und Der mit der Überschrift "Ignoranz" sind so kleine Proteste gegen Menschen die hauptsächlich auf Rechtschreibung , Versform etc. achten, als auf das, was mit einem Text ausgedrückt werden soll wobei ich dann oft die Frage stelle: "Dürfen Legastheniker oder Menschen mit Rechtschreibproblemen ihre Gedenken und Gefühle schriftlich mitteilen?" Ich denke, wenn ein Text auch nur einem Menschen etwas nützt oder unterhält dann hat der Text seinen Nutzen erfüllt. Gruss zurück micha

Re: Ein Dichter bin ich nicht

Autor: micha221b   Datum: 17.10.2011 20:23 Uhr

Kommentar: PS.: Publikumsschelte ist mir schon vor einiger Zeit aufgefallen. Find' ich gut.

Re: Ein Dichter bin ich nicht

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 06.03.2012 21:50 Uhr

Kommentar: Hallo Micha,
der klaren Aussage von Pedda über Dich als Dichter schließe ich mich ohne jeden Vorbehalt an.
Süffisanterweise hat Pedda vor Tagen (?) selbst mal Zweifel geäußert, ob er denn ein Dichter sei. Hab den Text und ein Datum grad nicht parat.
Tröste ihn doch einfach auch einmal.
Gruß
Wolfgang

Re: Ein Dichter bin ich nicht

Autor: micha221b   Datum: 06.03.2012 22:54 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang, danke für den wohlgesonnenen Kommentar. Es freut mich immer wieder wenn meine Texte, die ja nun wirklich nicht nach "Lehrbuch", Versmaß, Metrik und was bisher noch so daran kritisiert wurde, Zuspruch finden. Ich schreibe eher nach Bauch als nach Buch. Dem Pedda habe ich, glaube ich,damals schon geschrieben, dass ich seine Gedanken gelungen finde. Gruß Micha

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