Herzschweben

Wo's dunkel ist
bei Tag und Nacht
dort hielt ein alter Drache Wacht

In seiner Hand ruhte ein Herz
bewahrt vor Kümmernis und Schmerz

Bis
unversehens stundenlang
ein Licht
ganz schwach
ins Dunkel drang

Der Drache fing an sich zu regen
und seine Augen zu bewegen
er hob die linke Hand empor
zu sehn
ob er sein Herz verlor

Dies pochte
lebhaft
doch nicht schnell

Und sprach:
„Sieh -Drache
– sieh –
Da wird es hell.“


Der Wächter spürte in der Hand
wie sich der kleine Schützling wand
er wollte weg
hinauf
nach oben
dahin wo Emotionen toben

„Ach, bitte Drache – laß mich gehn“
begann das kleine Ding zu flehn


„Ich will mit offnen Augen träumen
und einmal richtig überschäumen,
will mich an andre Herzen lehnen.
Ach Drache,
spürst du nicht mein Sehnen?“






Und ob der reichen Bettelei
gab er sein Mündel endlich frei


Das kleine Herz fing an zu beben
und froh ins helle Licht zu schweben


Der Drache rief ihm hintendrein
„Ich werde immer bei Dir sein,
sollten Sorgen in Dir reifen,
darfst Du
meine Hand ergreifen.

In deiner Seele,
bei Tag und Nacht
da halt ich allzeit
für Dich Wacht.“


© Scully van Funkel - Keller


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Kommentare zu "Herzschweben"

Re: Herzschweben

Autor: Varia Antares   Datum: 30.04.2012 3:31 Uhr

Kommentar: Das Gedicht ist wunderschön. :)

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