woran geht diese Welt zu Grunde?
daran das Menschen böse sind?
dass Höllenmächte uns beherrschen?
dass wir für alle Wahrheit blind?
gefehlt !
die Diagnose liegt auf jeder Hand
jedem verständlich, sonnenklar
sie fordert gar nicht viel Verstand
ist in ihrer Einfachheit nur wahr
der Planet ertrinkt in einem Meer
das wir gemeinsam füllen -
wird keine Sehnsucht stillen
der Dummkonsum,die Gier nach Mehr
Vernunft versagt, wird selbst zum Skandal
denn wir handeln in freier Wahl
so schweige auch still die Philosophenzunft
alle agieren totaliter gegen jede Vernunft
dabei erkennt jeder was geschieht
und handelt, als ob er nichts sieht
dieses Phänomen zu erhellen täte Not
voller Schuld sterben wir sonst den Tod
handeln gegen das,was man eingesehen
Ist ein besonders schweres Vergehen
. . . ständig tote Tiere verzehren
senile und demente Götter verehren
globalen Tourismus expandieren
sich im tumben Konsum ganz verlieren
NSA und Drohnenkriege
feiern scheinheilige Siege
diese Welt erfasst tiefes Grauen
wenn dann alle Gletscher tauen
die Meeresspiegel steigen
die letzten Geiger geigen
alle Ozeane sauer
Genfood ohne Bauer
Kommentar:Die letzte Konsequenz wär' nicht so schlimm:
Kirchengebäude ohne Menschen drin...
Mit viel mehr Größe könnt' man rechnen,
wenn Menschen ihre Herzen öffnen.
noé
Kommentar:Liebe Noè,
im Grunde ist das Problem von P. SloterdIjk in den 70igern ausführlich beschrieben, als grundsätzliche Verhaltensweise: man tut ständig Dinge,von denen man weiß,man sollte sie nicht tun.Nicht böse ist der Mensch,
sondern einfach schwach und verführbar.Ich hatte vor 40 Jahren schon ein schlechtes Gewissen beim Schifahren,weil es die Alpen zerstört,aber es macht Spaß.Leider.Handeln gegen besseres Bewusstsein. . .das ist das Problem.
Mann nennt das "zynisches Bewusstsein ". . . das war wohl der Anstoß für meine Zeilen.
ulli
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]