Um ein Haar

Ein Haar – es war frisch ausgefallen –
Versuchte noch, sich festzukrallen…
Die Kopfhaut freilich, nunmehr glatt
Zum Greifen nicht sich eignen tat…

Ausgefallen! Das ist selten!
Muss drum gelten in der Welten….
Am Kopf aber, das Haar konnt’ seh'n,
War jenes wohl schon oft gescheh'n…

Es wusste nicht mehr ein, noch aus!
Zwar fiel es aus – jedoch, oh Graus! –
Es fiel dem Haar urplötzlich ein:
Ausgefallen – konnt’s nicht sein…


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Kommentare zu "Um ein Haar"

Re: Um ein Haar

Autor: cori   Datum: 05.10.2014 23:04 Uhr

Kommentar: Mir, Axel, wurde langsam klar,
dass jenes Haar wohl s'Letzte war!?
Der Haarausfall - dies' Phänomen -
ließ Einzigartigkeit vergeh'n.

Sehr gerne gelesen!

Viele Grüße
Cori

Re: Um ein Haar

Autor: axel c. englert   Datum: 06.10.2014 0:17 Uhr

Kommentar: Liebe Cori!

Danke für den Kommentar!
(Auch im Namen von dem Haar…)

LG Axel

Re: Um ein Haar

Autor: possum   Datum: 06.10.2014 9:27 Uhr

Kommentar: Ach Axel meine Haare sind nur Federn und schweben mit dem Wind davon, dies ist doch wirklich schon ein Hohn ... noch dazu ich hier als Frau, was nützen dann die Augen blau, so ohne Pracht na dann Gut Nacht .....LG!

Re: Um ein Haar

Autor: noé   Datum: 11.10.2014 1:51 Uhr

Kommentar: AUSGEFALLEN

Ja, BEISPIELLOS, BEMERKENSWERT, VERBLÜFFEND, KOLOSSAL,
das ist eines Gedichtes Wert, ein solcher Haarausfall!

War ANGESEHEN, VORNEHM HOCHSTEHEND, AUFSEHEN ERREGEND gar,
die Haartracht vorher unbeachtet, vielleicht sogar BIZARR,

UNÜBLICH, NEU und auch EXOTISCH, EXTRAVAGANT, SPEKTAKULÄR,
wenn von der früher wallend' Pracht noch etwas übrig wär'.

ABNORM, ABWEICHEND, ANORMAL, VERWUNDERLICH, ABSTRUS,
weil bei so starkem Haarausfall kein Kamm mehr kämmen muss.

GIGANTISCH, ANSEHNLICH, BEACHTLICH, AUßERGEWÖHNLICH, EPOCHAL,
ÜBERRASCHEND, UNGEWÖHNLICH wär' die Frisur der Wahl.

ERSTAUNLICH, GROß, BEMERKENSWERT, SELTSAM, UNHEIMLICH und SKURRIL,
wenn man auf einer glänzend "Platte" SINNLOS noch Zöpfe flechten will.

noé

Re: Um ein Haar

Autor: axel c. englert   Datum: 11.10.2014 2:32 Uhr

Kommentar: Liebe Noé!

So ist es oft im Leben halt:
Das arme Haar war im Zwie – Spalt…
(Ein Vorgang, den der Volksmund kennt –
Haar – Spalterei und Spliss nur nennt…)

LG Axel

Re: Um ein Haar

Autor: noé   Datum: 11.10.2014 2:56 Uhr

Kommentar: Lieber Axel,
da fällt mir der alte Witz ein mit dem chinesichen Kaiser und seinem Friseur. Vielleicht kennst Du ihn ja noch nicht?
Der Friseur kam wie jeden Morgen zum Kaiser, um ihm aus seinen restlichen drei Haupthaaren einen Zopf zu flechen. Doch - oh Schreck! - plötzlich hatte er eines der nur drei Haupthaare des Kaisers in der Hand. Zitternd und bebend, weil er um sein Leben fürchtete, zeigte er dem Kaiser dieses vereinzelte Haar und erwartete ergeben sein Urteil. Aber der Kaiser sah es erstaunlich gelassen und sagte beschwingt: "Dann trage ich mein Haar ab sofort gescheitelt!"
Erleichtert atmete der Friseur auf und teilte die beiden verbliebenen Haare auf des Kaisers Haupt säuberlich durch einen Scheitel.
Einige Tage später jedoch fiel dem Friseur erneut ein Haar des Kaisers in die pflegende Hand. Zähneklappernd und bebend beichtete er dieses dem Kaiser, dessen gewiss, dass er nun seinen Kopf verlieren würde. Doch wie staunte er, als der Kaiser seinen Kopf mit Schwung herumwarf und unbeeindruckt sagte: "Nun gut, dann trage ich ab jetzt mein Haar offen."
noé

Re: Um ein Haar

Autor: axel c. englert   Datum: 11.10.2014 9:51 Uhr

Kommentar: Liebe Noé!

Den Schluss – Satz kenne ich von Heinz Erhardt, der meinte mit großer
Bühnengeste: „Ich trage heute mein Haar offen!“

LG Axel

Re: Um ein Haar

Autor: noé   Datum: 11.10.2014 9:54 Uhr

Kommentar: Dann hat der das bei dem chin. Kaiser einfach frech abgekupfert.
Ja, ich kenne diese Szene auch, aber er hatte deutlich mehr als zwei Resthaare auf seinem Künstlerhaupt.
noé

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