Ja, ich will eine Kriegerin sein. Am liebsten eine Japanische. Oder eine Mittelalterliche. Auf jeden Fall eine, die eine Ehre hat. Ehrenvoll will ich sein.
Ehrenvoll sein heisst gehuldigt werden. Die Huldigung, so stelle ich mir vor, gibt heisse Backen und ein erhobenes Herz. Sie gibt jubelnde Feste und Tänze und Nächte voller Freunde.
Aber nein, denke ich dann, richtige Krieger sind einsam. Die Ehre erarbeitet sich unermüdlich und in grosser Zurückhaltung. Die Gedanken sind alleine und voller gefährliche Stellen. Entscheidungen werden mit den scharfen Messern des Gegners gewetzt.
Ich will eine solche Kriegerin der Geduld und Ausdauer sein. Ich ernenne mich deshalb zur ehrenvollen Kämpferin für meine Einsamkeit. Diese Ehre kommt nicht aus einem anderen Land oder einer anderen Zeit, sie wird eine Ehre sein die ich kenne. Ja, ich habe die Ehre sie zu kennen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.