Ein Recke, hart wie Eichenholz
Trägt hoch sein Haupt, voller Stolz
Doch sein Herz ist ausgebrannt
Die Heimat fern, er ist verbannt
Das Mägdelein, das er so liebte
Kräutersuchend, Hand in Hand
Geküsst, verführt am Waldesrand
Geschworen ewiges Liebesband
Doch war es nicht von langer Dauer
Des Priors Auge auf ihr weilt
Hat sich schon lange, lange Zeit
An ihrer Schönheit aufgegeilt
Des Nachts bei hellem Mondenschein
Sucht sie an der Klostermauer, Kräuterlein
Der geile Pfaffe stürzt sich gierig
Auf das liebvolle Mägdelein
Das Kräutermesser in der Hand
Sticht tief in seine rohe Brust
Es tötet nicht, nur Blutverlust
Vergangen ist ihm seine Lust
Die Raben fangen an zu Schreien
Der stolze Recke eilt herbei
Erschlägt mit seinem blanken Schwert
Den Pfaffen, so wie es sich gehört
Doch zu Aller größten Schande
Das christlich Urteil wird gefällt
Als Hexe wird die Magd verbrannt
Der stolze Recke wird verbannt
Nun drei stolze, schwarze Raben
Sich gütlich am Kadaver des Pfaffen laben
Hacken ihm die gebrochenen Augen aus
Oh Odin, welch ein göttlicher Schmaus
@ wotan
© wotan
Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!
1 Lesern gefällt dieser Text.
Kommentare zu "Odins Raben"
Es sind noch keine Kommentare vorhanden
Kommentar schreiben zu "Odins Raben"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.