Es gab mal einen Menschen,
der mir ein bester Freund einst war.
Er spürte meine Schmerzen,
nahm meine Traurigkeit als einz'ger wahr.

Er half mir aus manch dunkler Stunde,
war einer von Wenigen denen ich traute.
Fand in ihm meine innere Ruh'
wenn ich in seine braunen Augen schaute.

Diesem einen Menschen verdanke ich so viel,
stand er doch stets mir treu zur Seite.
Fühlte mich bei ihm geborgen,
folgte ihm egal wohin er eilte.

Für ihn bin ich bereit zu kämpfen,
sollte Gefahr ihm jemals droh'n.
Sprüche zum Ende uns'rer Freundschaft
tat ich ab mit Spott und Hohn.

Gab alles was ich konnte,
tat was mir möglich war.
Um diesen Mensch zu schützen,
geb' ich gern mein Leben dar.

Wir gaben beide unser Bestes,
dem And'ren ein guter Freund zu sein.
Diese Freundschaft hält für ewig,
so machte es zumindest den Anschein.

Unsre Freundschaft war ein Bündnis,
dass nie zu brechen vermag.
Doch irgendwann da kam er doch,
dieser eine unheilvolle Tag.

Unsre Probleme nahmen Überhand,
wir brauchten uns nun mehr denn je.
Sorgten uns nur um den jeweils and'ren,
dass ihm ja niemals etwas gescheh'

Mein Körper nun bald so krank,
wie mein Geist es schon lang' war.
Er ließ mich trotzdem nie alleine,
bin ihm dafür mehr als nur dankbar.

Doch meine Sorgen wuchsen,
zog ich meinen Freund mit mir hinab?
Will ihn um jeden Preis beschützen,
schnitt ihn daher von meinem weit'ren Leiden ab.

So ließ ich ihn bald im Dunkeln,
und ohne Antwort im Schweigen steh'n.
In meinem Freund wuchsen die Zweifel,
und er wollt', dass ich den Trug gesteh'.

Verstand nicht seine Schlussfolgerung,
wollt ihn doch nur vor weit'rem Schmerz bewahr'n.
Doch wenn es ihm so lieber war,
soll er die Wahrheit nie erfahr'n.

So nahm ich schweigend die Schuld auf mich,
für meines Freundes Seelenfrieden.
Solang' er hasst, vermisst er nicht.
So hab ich's für uns entschieden.

Und dreht auch jemand die Uhr zurück,
würde ich's genauso wieder tun.
Wie sollten wir sonst eines Tages
friedlich in unsren Gräbern ruh'n?

Die dunkle Zeit sie ist vorüber,
hab allein sie überlebt.
Mein Freund ist ohne Last nun zweifach glücklich,
so war es ja auch angestrebt.

Warum hab ich's nie aufgedeckt?
Ich hätt' es mir halt nie verzieh'n,
wär' ich ihm weiter zur Last gefall'n,
wie es damals nun einmal schien.

Seine heile Welt zu stören,
darin sah ich keinen Grund.
Solang' er nicht an sich zweifeln will,
solang' halt ich eben meinen Mund.

Mit seiner Freundschaft opferte ich,
was mir im Leben das Wertvollste war.
Solange das niemand versteht,
nimmt auch niemand meine Schmerzen wahr.

Wir leben nun unser Leben weiter,
jeder Einzelne nun für sich.
Und zerbricht mein Herz auch jeden Tag,
für sein Glück allein, dafür lohnt es sich...


© Kayleigh Donaghue


6 Lesern gefällt dieser Text.








Beschreibung des Autors zu "Es gab mal einen Menschen..."

Ein Gedicht zum Thema Freundschaft und was wir bereit sind zu opfern, um unsere Freunde zu schützen...
Keine Ahnung, warum ich diese Halb-reimform genommen hab... so war's in meinem Kopf und so schreib ich es dann auch auf. ^^ Sorry...

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Es gab mal einen Menschen..."

Re: Es gab mal einen Menschen...

Autor: savitri   Datum: 08.12.2010 11:13 Uhr

Kommentar: das find ich sehr berührend
und traurig
auch, weil ich nicht so 'edel' bin
und weil es irgendwie immer falsch ist, egal, wie man's macht^^

Auch von der Reimform her finde ich klingt es sehr authentisch

Kommentar schreiben zu "Es gab mal einen Menschen..."

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.