Von kalten kargen Wänden starren
dämonisch lachend dunkle Schatten auf mich herab.
Mit eisig düst'ren Fingern
schwarz wie die Verderbtheit selbst
zeigen sie vor Zorne bebend
auf mich vor Angst sich windenden Wurm,
und klagen mich mit donnergrollender Stimme an.
Voll Hohn verspotten und beschimpfen
sie mich wie einen reudigen Hund.
Mit Bildern längst vergangener Tage
foltern sie mein Gewissen mit Höllenqualen.
Schuldig! schreit der Chor der Schatten,
heimlich tuschelnd meine Strafe festlegend.
Ohnmächtig wimmernd am Boden kauernd
erwarte ich mit zitternden Händen
das für mich erwählte Urteil.
Dabei war mein einziges Vergehen
ein loyaler Freund gewesen zu sein.
Aufopfernd und stets nur das Beste wollend
meine Liebsten mit dem Leben schützend.
Wenn meine einzige Sünde nun
mein treues gutes Herz ist,
welchen Sinn hat dann ein Leben
in einer solch verdrehten Welt?
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]