Sie überfällt mich ohne Warnung:
Die Muse ist's – sie übertreibt!
Sie lässt mir kaum noch Luft zum Atmen!
Ihr Küssen mich zum Wahnsinn treibt!
Und du, mein Mann, musst es ertragen
nicht du allein, die Kinder auch!
Es endet erst nach vielen Tagen.
Na, je nachdem, wie lang' ich brauch.
Ich bin dein liebenswertes Chaos,
dich stört das nicht, du hast Geduld.
Wenn mich ein Thema reizt, dann tauch' ich
vollkommen ein – ist „Musenschuld“!
Bin Spielball , Opfer, ausgeliefert.
Kann mich dem Reiz nicht mehr entzieh'n!
Hypnotisiert sitz ich am Bildschirm,
für mich gibt es dann kein Entflieh'n!
So schreib' ich hunderte Gedichte,
bin konzentriert - es ist 'ne Wucht!
Dass ich nicht anwesend erscheine,
ist gut erkannt – das ist die Sucht!
Auch ein Roman wurd' mir Verhängnis.
Ich schrieb besessen – Tag für Tag!
Haushalt und Kinder? Was zu essen?
Mich nahm es völlig in Beschlag!
So schlimm bin ich heut' nicht betroffen,
zwar tippe ich wie im Akkord,
sitz' täglich hier – doch wird dein Hoffen
erhört – den Haushalt führ' ich fort!
Beschreibung des Autors zu "Diagnose: Überdosis Musenküsse"
Seit zwei Wochen etwa hat sie mich wieder völlig in Beschlag genommen - dieses aufdringliche, anhängliche Weibsbild - die Muse!
Das ist typisch für sie/mich/uns ... immer diese Extreme!
Bin gespannt, wie lang es diesmal anhält ...
So - jetzt reiß' ich mich aber los und putz' das Bad!
Kommentar:Hi Corinna, kenne ich gut. Wochenlang ist Leere im Kopf (siehe mein Gedicht "Lyrische Inkontinenz") und dann kommt die Muse mit aller Macht und man kann gar nicht mehr aufhören. Das ist doch schön. Diese kreativen Momente muss man nutzen. Gruß Pedda
Kommentar:Hallo Pedda,
ja, ich nutze sie! Und wie! Heimlich beschleicht mich dennoch immer wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich zur Zeit quasi nach dem Motto agiere: "Arbeit ist kein Hase, die läuft nicht weg." Und damit meine ich die Arbeit im Haushalt, die sich leicht aufgestaut hat ... räusper ...
Aber egal. Ich mach' das Beste draus.
Viele Grüße
Cori
Kommentar:Gott sei Dank, ich bin nicht der Einzige, dem es so geht. Habe den Text gerade dem gesamten Hausstand vorgelesen, was zu leichtem Schmunzeln und blöden Kommentaren führte, aber jetzt sehen alle ein, schreiben ist eine Sucht.
Ps. Nur gut das noch keine Therapie gibt, sonst würden die mich hier einweisen lassen *Griiiiins*
Kommentar:Hi, Jürgen!
Wie recht du hast!!! Hihihi!
Ja, es ähnelt schon stark einer Obsession ... aber welcher Schreiberling möchte davon schon "geheilt" werden, nicht?
Na, denn wissen bei dir ja nun alle, dass du "fast normal" bist, so wie wir anderen auch ...
Viele untherapierbare Grüße
Cori
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Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind die Phalanx des Guten gewesen,
wir haben uns wahrhaftig um alles bemüht.
Wir waren, an der Geschichte gemessen,
Pioniere auf einem ganz neuen Gebiet.