Ja, es ward ihm wohl zu eng. Drum bracht’ die Sache er zum Peng.
Drinnen kannt’ er sich ja aus. Drum zog’s ihn aus dem warmen Haus.
Zwar war es in der Kugel schön, doch - draußen gibt’s viiiel mehr zu sehn!
Den Vater kannt’ man nur vom Hören bis - auf gelegentliches Stören
und ab und an ein leises Fluchen, wenn es nichts wurde mit Besuchen.
Auch das Gekreische von zwei andern, wenn sie um meine Höhle wandern.
Na, wartet nur, ich bring Euch dann, bin ich erst raus, auf Vordermann!

Doch nun ruft laut hipp, hipp, Hurra! Hab’s eilig hier, drum bin da!
Schaut ruhig mich voll Ehrfurcht an. Da bin ich nun: Der Adrian!
Und weiß: mit Lächeln, einem süßen, liegt mir gleich alle Welt zu Füßen.
Die Mama hab ICH in Beschlag, die halbe Nacht, den ganzen Tag.
Die ist ganz fix und eine schlanke, doch’s Beste ist halt ihre Tanke.
Ich glaube, die wird niemals leer. Ständig ist sie voll und schwer.
Manchmal ist’s mühsam, sie zu leeren. Da hilft’s auch nicht, mich zu beschweren.
Stets schiebt sie mir den Zapfhahn rein, da komm ich nicht mal mehr zum Schrein!

Und ist auch lästig so’n Betrieb, ansonsten - ist die Mama lieb.
Sie lässt sich auch ganz gut gebrauchen, vergißt für mich sogar zu rauchen.
So lang ich mag, schleppt sie mich rum. S’wird nie zu schwer ihr, nie zu dumm.
Sie wäscht und putzt und wickelt mich - so angenehm - das glaubt ihr nicht!
So süß und sauber lieg ich dann. Doch jetzt – fängt Spaß erst richtig an:
Ich zähl’ ja sonst zu den ganz Lieben. Kein Wässerlein, das könnt ich trüben!
Doch - in die frische Windelhose drück ich mit Lust - die dicke Soße!
Ich weiß ja nicht, woher das kommt, dass solches Knastern mir so frommt.
Ein solcher Vorgang macht mich froh. Nun meckert nicht – ich bin halt so.

Und hört Mama mal nicht mein Schrein, dann stellt sich gleich der Papa ein.
Ich hört’, das sein des Papas Gene: Mein Schrei’n macht allsogleich ihm Beene.
Ich weiß sonst nicht, woher das kommt. Ist auch egal – es wirkt halt prompt!
Papa ist für den Quatsch zuständig. Der hat doll Kraft und ist so wendig.
Der schaukelt mich und schmeißt mich rum. Das wird mir niemals nicht zu dumm!
Bei solchem Spaß, da muß ich quietschen, aus vollem Herzen kann ich krietschen.
Gut eingericht’ ist’s auf der Welt, dass ZWEI Alte sind für mich bestellt.

Nur mit dem Busseln und dem Knutschen – hört mir doch auf mit solchem Lutschen!
Ja, mit der Mama mag das gehn. Die ist so glatt, sanft, weich und schön.
Beim Papa fängt’s schon an mit Kratzen, da muß nicht sein so vieles Schmatzen!
Und wenn sogar dann Fremde kommen, die mich hoch auf den Arm genommen,
dazu noch ihre Zähne blecken, um gierig mich bald anzulecken!
So weit kann ich mich gar nicht winden, um Flucht vor ihren Mäulern finden.
Da hilft nur noch beherztes Schrein, dann lassen daen versuch sie sein.

Von weitem kann ich Euch ertragen, ohn’ daß es schlägt mir auf den Magen.
Nicht, dass ich Euch nicht leiden kann, ihr bringt ja auch Geschenke an:
Begrüßungsgeld – das gebt den Alten. Die dürfen’s Konto mir verwalten.
Die machen das halt besser doch. Nur wartet ab: Das lern ich noch!
So mancher bringt auch Sachen an, die ich dann später tragen kann.
Ob neu, ob alt, das ist egal, macht mir nicht die geringste Qual.
Klar - Mädchen woll’n nur neue Sachen, um mächtig toll was her zu machen.
Die woll’n sich ständig chic anputzen, dazu kann Altes gar nicht nutzen.

Als Junge braucht man so was nicht. Persönlichkeit hat da Gewicht.
Sich putzen? Da kann ich nur lachen. Ein MANN - der wirkt auch ohne Sachen!
Doch nun sei es genug für heute. Ihr könnt jetzt wieder gehen, Leute.
Macht euch jetzt weiter ohne murren. Ich höre meinen Magen knurren.
Und dazu brauch ich meine Ruh': Beim Nuckeln schau mir keiner zu.
DAS geht nur meine Mama an und jeder andre stört sodann.
Will jetzt nur noch an meine Tanke! Macht’s gut, bis bald, ein schönes Danke!


© hannes


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