In einem rosaroten Stall,
knabberte süß Häschen Hannibal.
fraß Salat, Klee und vieeeel Karotten,
alles was gesund war für ihn verlockend.
Er ist ein kleiner, lieber Kerl mit langen Ohren,
aus einem Wurf wurde er als letzter geboren.
Ich päppelte ihn mit viel Liebe auf,
manch Mühsal nahm ich für ihn in kauf.
So wuchs er zu einem großen Hasen heran,
mein süßer, lieber Mümmelmann.
Wurde so zur Schmusenase,
mein allerliebster Knuffelhase.
Er war mein Spielgefährte, mein Hobbelding,
mein Fellknäuel und mein Lebenssinn.
Nun schmort er in 'ner Röhre,
bei 200 Grad im Saft von Zwiebel und 'ner Möhre.
Kein letzter Gruss, kein Augenzwinkern,
von diesem kleinen Hobbel-Stinker.
Kein dankbares Winken mit der Pfote,
für die Hege- und die Pflegequote.
Braungebrannt wie von Südseesonne,
sein Osterschmaus wird die wahre Wonne.
Kommentar:Als wir Kinder waren und neben den Katzen auch mit Hasen gespielt haben, hat Vater es gewagt einen zu schlachten und als Mittagessen aufzutischen. Das Geheule von uns Kindern hat dann auch ihm den Appetit verdorben...
Kommentar:Ja, Danke Euch. Das Bild ist vor längerer Zeit entstanden. Ich trug damals noch einen Schnauzer, davor einen Vollbart den ich aber dann wegen des Salafismusses abnahm. Übrig blieb dann der Schnauzbart der heute auch nicht mehr ist wegen Coronmaskerade abgenommen. Es zeigt mich und meine damalige Frau und es kommt ganz gut hin wie ich's bemerke. Sie hatte damals einen Katzenfimmel. Der mußte natürlich ausgelebt werden! :-/
Ja, das Gedicht ist ein bissl makaber hat aber einen realen Hintergrund. Meine Eltern hatten in meiner Geburtsstadt Sontra den Hasenstall meiner Großeltern übernommen. Dort hatten wir ca. 40 Hasen. Einer war der Lieblingshase meines Bruder. Weil wir, wie so oft uns stritten, wegen nix, kommt eben mal vor, gab es zu Ostern die Retourkutsche, dass ihm die Keule Hasenfleisch im Halse stecken blieb. Ich sagte ihm, dass er gerade an seinem Lieblingshase knabbert worauf es ihm dann sehr schlecht ging und ich mich an seinen Tatendrang mir mein selbstgebasteltes Spielzeug kaputt zu machen rächen konnte. Tja, so ist das meist bei Brüdern wenn sie klein sind und ihre Hörner abstoßen müssen. :-)
Kommentar:Lieber Herbert, tja, bei uns war das ziemlich oft der Fall. Wir hatten zu viele Hasen und ich müßte eigentlich die Geschichte vom Herrn Maier erzählen der zu uns kam, um die Hasen zu schlachten. Das war eine Zeremonie dieser ganze Schlachtakt ohne gleichen. Ob man ein Gedicht drüber machen kann weiß ich nicht, weil zu lang. Das liest dann niemand denke ich nur amüsant bis makaber ist alles dabei. Aber ich verstehe, dass ihr damals auch so empfunden habt. Mir hat nur Herr Maier erklärt, dass ein junger Mann, ich war damals 9 Jahre alt, ein Tier schlachten lernen muss um zu überleben! Herr Maier war Koch von Beruf und war im Russlandfeldzug der Organisator der Truppe. Den Krieg und Gefangenschaft überlebt in Russland und in den Fünfziger dann nach Hause gekommen. Der konnte erzählen - stundenlang!
Kommentar:Deine Gedichte tun einfach gut, Michael. Sie vermitteln Frohsinn und Heiterkeit, bringen zuweilen auch nachdenkliche Töne mit sich. Das mag ich.
Kommentar:Hallo Mark, ja das freut mich natürlich das zu hören. Ich kann nicht immer lustig oder betrübt sein. Muss die richtig Mischung sein sonst raste ich aus. 2/3 lustig und 1/3 ernsthafteres, letzteres wenn überhaupt. Lieber nur lustig! Ist mir aber manchmal zu albern. Manchmal lese ich hier im Forum ca. 10 Gedichte hintereinander die nur Trübseligkeit vermitteln oder eher negativ getrimmt sind. Dann geht mir dann sowas auf den Kecks, dass ich darauf voll überreagiere und mit totaler Komik antworten muss! Das ist so wie der Bäcker lieber beim Fleischer Wurst ißt und umgekehrt!
Kommentar:Hi Michael ! Ich kann mich noch gut an die Tränen meiner Schwester erinnern, als Großmutter ihren Lieblingshasen zu Wurst verarbeitet hat und als wir beim Essen saßen, mein Bruder ihr das verriet . Auaha ! Haste gut geschrieben und dein Bild ist auch nicht schlecht ;-)
Kommentar:Hi Michael ! Ich kann mich noch gut an die Tränen meiner Schwester erinnern, als Großmutter ihren Lieblingshasen zu Wurst verarbeitet hat und als wir beim Essen saßen, mein Bruder ihr das verriet . Auaha ! Haste gut geschrieben und dein Bild ist auch nicht schlecht ;-)
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]