In klaren Worten, ungelogen,
gut formuliert, mit Fantasie,
nicht an Haaren noch herbeigezogen,
kriechend, oder mit der Strategie
"stets angepasst dem falschen Schein" -
so soll dein Text geschrieben sein!
Mit allgemeinen Plätzen
immer dämlich wiederholen,
mit der Gewalt von laschen Sätzen
die arme Menschheit zu verkohlen,
das steht dem Dichter nicht gut an -
dann tut er gar nicht was er kann!
Dem Volk das ständig aufzupfropfen
was die Regierung will und sagt
und es mit Feigheit vollzustopfen,
dies sei hier dichterisch verklagt!
Allein die frei erdachten Zeilen
sind gut genug die Welt zu heilen!
Aus dem Sumpf der Demut, Brüder,
sollt ihr euch stolz zu dem erheben,
was einer ist, der seine Lieder
erfindet für das wahre Leben!
Seid niemals unterwürfig in Gesängen -
und macht euch los von allen Zwängen!
Kommentar:Hehe, wie wahr. Man muss beweglich in der Rübe bleiben, um die Dichtkunst zu betreiben :)
Es ist zwar bequemer, sich in Denksystemen einzubunkern, sich in ihrer Geschlossenheit zurückzuziehen. Das Problem: Wenn alle Wege nach Rom führen, führt halt auch keiner wieder raus :) Und bisher ist noch jede Feste gefallen, ganz egal, wie fett sie sich mit Mauern umzog.
Eigentlich muss man doch nur eins sein, um an die Orte zu gelangen, wo einen die richtigen Worte finden, frei, frei auch und vor allem von sich selbst (wenn ich das sage, soll das nicht heißen, dass ich glaube, es zu sein - im Gegenteil, momentan hab ich da so meine Zweifel ;-P). Wenn ich mich allerdings umgucke, und Mauern sehe, über und all. Kein Wunder :) Irgendwie.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.