Die 12 Nächte zwischen dem 21.12. und dem 1.1. werden seit alters her die 'Rauhnächte' genannt (was entweder ‚wilde‘ Nächte oder Nächte des ‚Räucherns‘ bedeutet). Es sind die eigentlichen 'wihen nachten', die 'Weih-nachten', die geweihten (heiligen) Nächte. Geweiht waren sie unseren Vorfahren, weil das lebenswichtige Licht mit der Wintersonnenwende am 21.12. wiedergekehrt war und sich nun wieder durchsetzte. Es ist die ‚Zeit zwischen den Jahren‘. Das alte Mondjahr endete am 21.12., das neue Sonnenjahr hat noch nicht begonnen. 11 Tage und 12 Nächte steht die Zeit quasi still.
Mit dem Julfest am 21.12. ruhte traditionell alle Arbeit und aller Streit. Es war die Zeit, wo man ungestört feiern und Gelage abhalten konnte. Gleichwohl war harte stürmische Winterzeit und Erscheinungen am Nachthimmel deutete man als Odins Heer. Die Rauhnächte schienen sehr durchlässig für die andere Welt, bestens geeignet für Vorausschau und Orakel. Aus den stillen Los-tagen entwickelte sich aber auch ein ‚Heidenspektakel‘ mit Feiern und lautem Feuerwerk, mit guten Wünschen und Glückssymbolen, mit denen das neue (Sonnen-) Jahr begrüßt wird - bis in unsere Tage. So kehrte man aus der Stille wieder in das laute bewegte Leben zurück.
Kommentar:Wie warm, wie hell sind diese Zeilen.
In diesem Haus möcht' man verweilen
und dort in aller Stille ruhen
und warten was auf leisen Schuhen
das neue Jahr so mit sich bringt
ob auch ein wenig Glück uns winkt.
Kommentar:Danke Euch allen für Eure positiven Kommentare! Ich habe ganz schön gerungen, etwas von dem Alten einzufangen und hatte ein wenig Rilke im Hintergrund (Der Abend kommt von weit gegangen ...), aber ich bin mir nicht sicher, ob mir das gelang. Aus Tirol schrieb mir eine Bekannte, dass man dort 3x räucherte: am Hl.Abend, Sylvester und vor Dreikönig. Vielleicht ist das doch das Wahrscheinlichere, dass das der Hintergrund der 12 geweihten Nächte ist. Aber jeder mag heute hier seine eigene Form finden, wie er diese besondere Zeit ehrt oder füllt. Liebe Grüße an Euch zum Ende des alten Sonnenjahres! Jürgen
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Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]