Monat für Monat
Frist um Frist

wird das Menschen-Soll um fehlende Habenseiten ergänzt
auf dem Papier verweilend.


werden Quoten erfüllt
ohne inhaltliche Relevanz und Wirkkraft

werden Schlüsse gezogen ohne Worten
je wirklich Gehör geschenkt zu haben

werden Augenblicke eines Lebens unter
der vorgeblichen Bedeutungsschwere von Fall und Pauschalisierung begraben

werden Handlungen und Strategien mit Verweis
auf fiktionale Arbeitswelten zu Grabe getragen

werden Lacher und Hohn in eine Welt gespien
die sich ihrer selbst überdrüssig geworden scheint.


Werden Lüge und Manipulation von Recht und Gerechtigkeit
zu neuem Normalzustande erkoren
ohne hierbei einen
Hauch von Kümmernis zu empfinden


Werden Welten des Missverstehens zwischen Bürger implantiert
weil solch ungeheuerliches Tag um Tag geschieht
dass es jeden willigen Hörer des Herzens
zweifelnd zurück weichen lässt


Wie auch Glauben schenken
wenn es sich nur den
Augen der Betroffenen offenbart ?
Gebettet auf Grau und Entrechtung
sehen jene ihrer entrissenen Lebendigkeit entgegen.


Wie soll ein Sehen möglich bleiben
wenn die Vielen
unter den Vereinzelten
in Schweigen verharren ?


Wie soll ein Sehen möglich werden
wenn die Vielen unter den Integrierten
einzig ihrem Spaß nebst Liebesfreude frönen ?


Wie soll ein Sehen möglich gewesen sein
wenn unsere Zukunft als jene
Vergangenheit bekannt sein wird
wo keine Schornsteine auf Verbrennungsöfen
zumindest eine physisch zu verortende
Ahnung des Geschehenen zuließen ?


Wie konnte ein Staat im Staat
seine Wirkmacht entfallten
ohne in solchem Tun erkannt zu werden ?


NICHT ARBEIT ist
und war das
ZIEL

sondern

die ZUSCHREIBUNG von WERT und UNWERT ist das
täglich Brot jener Brotlos machenden
Akteure einer vergrabenen Zeit und Zukunft


Allen Farben der Vielfalt
die nicht sichtbar gehaltenen
Tritte im Gleichschritt

das Stelldichein für eine andere Gesellschaft
jenseits von Recht und Ordnung.



SCHLEICHEND aber mit machttoller Wirkkraft wurde uns
die Gesellschaft und Zugehörigkeit verwehrt
ohne Chance auf
solidarisierende Gegenwehr der noch Erhörten !


BLIND weil BLIND GESCHLAGEN durch
Reisende einer geschichtslos
gehaltenen Welt der Beliebigkeit und Vereinfachung



Papier ist eine endliche Ressource
Niemand kann auf Dauer Zeit und Leben rauben
ohne dafür in Verantwortung gestellt zu werden !



R e c h t
ist das Recht der um Mut Ringenden !

Jenseits von Zorn und Verzweiflung
führt ein
schmaler
Weg
gen Hoffnung befreit
von

M e n s c h e n v e r a c h t u n g
i n
S e r i e


© Monja Ben Messaoud


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Beschreibung des Autors zu "Das VERGEHEN eines SCHATTEN"




Zugehörig der Lyrik-Anthologie "Bilderfolge UNBEKANNT".

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Kommentare zu "Das VERGEHEN eines SCHATTEN"

Re: Das VERGEHEN eines SCHATTEN

Autor: simon   Datum: 01.08.2013 23:38 Uhr

Kommentar: tja Monja, anscheinend ist nicht nur Gott tot, sondern auch das Wort[auch "im" Anfang]!
...wieder ein tolles, messerscharfkritisches Werk!
LG Simon

Re: Das VERGEHEN eines SCHATTEN

Autor: minsal   Datum: 02.08.2013 0:35 Uhr

Kommentar: Hallo Monja, ein Kunstwerk!
ghg Minsal

Re: Das VERGEHEN eines SCHATTEN

Autor: MonjaBenMessaoud   Datum: 02.08.2013 3:53 Uhr

Kommentar: Hi Simon,

Zeit und Glaube mögen relativ sein.
Persönlich glaube ich eher nicht an den "Tod eines Gottes" namens Energie
und Verbundenheit.
Vielmehr an die Notwendigkeit einer Organspende im übertragenen Sinne:
will heißen einfach mal Herz mit Innerlichkeit dem Augenblick jeden Seins schenken und sich überraschen lassen, von dem was geschieht.
Aber natürlich gibt es auch Adressaten, die durch nichts, als durch (rechtliche) Gegenwehr zu "erreichen" sind.
Alles andere war vergeblich Zeit und Müh.

Danke.

Lieben Gruß
Monja

Re: Das VERGEHEN eines SCHATTEN

Autor: MonjaBenMessaoud   Datum: 02.08.2013 3:57 Uhr

Kommentar: Hi MINSAL,

Danke Dir für Dein Kompliment, was ich wohl und sicher bei mir verwahre.
Freude ist zu rar und kostbar geworden in dieser Zeit.
Deiner Kostbarkeit an Augenblick wünsche ich die Resonanz, welche Dir
Inhalt und Bedeutung sein kann.

Ganz Lieben Gruß an Dich zurück reichend

Monja

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