Schicksalsschwangere Tage fressen
mir im bleichen Angesicht –
die Realität besessen
hab ich bis heute leider nicht.

Gänzlich jede Wegmarkierung
ist von fremdem Wert besetzt,
mein Lebenstraum lechzt nach Verzierung
und mein Ego ist verletzt.

Heiß wie reines Wundenblut,
gefärbt an ihrer eig’nen Seele –
kaum für’s Um-sich-Greifen gut –
greift die Tathand dunkle Säle.

Und das Frühjahr tobt noch leise
seine U-Bahn-Melodie,
zieht verlor’ne Zukunftskreise
in die Öde, wie noch nie:

Waren da nicht g’rade Stimmen?
nicht ein Lächeln aus dem Spiegel?
Oder will das Bild verschwimmen?
Der Freundeskreis trägt 7 Siegel!

Wie verschlüsselt sind die Welten,
die als Zeit vorübergleiten,
mich vor Eisentüren stellen:
Mangel an Gelegenheiten.

Doch da – dem Feuer wohl entstiegen –
Kommt „unerwartet“ die Erlösung,
denn der Unausweichlichkeit erliegen
Vergangenheit und Tradition: Verwesung!

In die neue Welt

© Alf Glocker


© Alf Glocker


5 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher


Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "In die neue Welt"

Re: In die neue Welt

Autor: Sonja Soller   Datum: 27.09.2024 13:34 Uhr

Kommentar: Ein sehr trauriges, wehmütiges Gedicht, lieber Alf!

Herzl. Grüße aus dem sprachlosen Norden, Sonja

Re: In die neue Welt

Autor: Alf Glocker   Datum: 27.09.2024 14:30 Uhr

Kommentar: Ja, schon...

Herzl. Grü. aus dem melancholischen Süde

Alf

Re: In die neue Welt

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 27.09.2024 14:35 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
eine von vielen neuen Welten, die wir noch erleben werden (oder auch nicht).
Liebe Grüße Wolfgang

Re: In die neue Welt

Autor: Alf Glocker   Datum: 27.09.2024 17:45 Uhr

Kommentar: lieber nicht!

Danke dir!

Liebe Grüße
Alf

Kommentar schreiben zu "In die neue Welt"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.