Wir haben zu Essen, ein Dach überm Kopf,
das Schicksal fasst uns brutal am Schopf,
wir haben zu viel, sagen unsere Verführer,
dazu seien wir auch noch arge Aufrührer:
Wir sind eben schlecht und eklig – soso...
aber wir jammern auf höchstem Niveau!
Unsere Vorfahren starben in Stahlgewittern,
unter Bomben, Granaten und Eisensplittern,
davor sind sie Opfer der Herren gewesen,
das ist ohne Weiteres auch nachzulesen...
Der Sinn ihres Lebens lag nur auf dem Klo...
heute jammern wir auf dem höchsten Niveau?
Bedroht waren Existenz und Überleben!
Die Alten mussten einfach nur alles geben...
nichts blieb ihnen in grausamen Zeiten erspart:
ihr Dasein gestaltete sich elend und hart!
Uns geht's endlich gut, zumindest dem Gros.
Man sagt: Wir jammern auf höchstem Niveau!
Man will uns nichts gönnen – was wir haben,
das darf jeder Esel mit Lust untergraben!
Uns soll man ermorden, hassen, berauben,
weil wir an eine menschliche Zukunft glauben...
Wer setzt uns ins Ohr diesen schäbigen Floh
und meint wir jammern auf höchstem Niveau?
Sinds die Tyrannen, die Räuber von außen?
Wem kommt da nicht langsam das Grausen,
wenn man dafür verdächtig Intrigen anspinnt –
eine völlig absurde Zukunft vor Augen beginnt,
deren Ziele gemein sind, idiotisch und roh?
Doch "Jammern verboten – auf jedem Niveau!"
Wir dürfen gar nichts, höchstens noch sterben!
Vorher sollen wir jedoch noch alles vererben,
was wir je schufen für ganz unfähige Geister...
Der Mob wird global immer dümmer und dreister.
Wir aber sind nur noch ein überkomm'nes Nogo,
denn wir jammern angeblich auf höchstem Niveau!
Kommentar:Wow, lieber Alf,
hier ist dir wieder ein echter "Glocker" gelungen, ein Meisterwerk, und jedes einzelne Wort ist wahr (leider), das ist unsere neuzeitliche Realität !!!
Großartiger Text!!!! Capeau!!!! Das Bild super, passt zum Text!
Herzliche Grüße in den kreativen und wortgewandten Süden, Sonja
Kommentar:Perfekt,
ein jeder von uns findet bestimmt eine auf sich/auf uns Menschen passende Zeile.
Dein Gedicht inkl. Bild Hut ab, lieber Alf.
Liebe Grüße Wolfgang
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.