Kurz vorm Ziel und dann noch scheitern
Das nenn ich Horizont erweitern!
Der Optimismus blüht im Stillen –
Und er ist dem Hirsch zu Willen,
Der gerne röhrt und gerne spinnt
Damit er jede Kuh gewinnt,
Die sich ihm auf der Lichtung stellt
Weil ihr sein Röhren gut gefällt!
Und wenn nichts von dem allem klappt
Wenn Mann daraufhin überschnappt
Nachdem er sieht, daß Irrtum war,
Wo ihm doch vorher alles klar
Und schön und logisch schien…
Sehr leicht ist das Gelernte hin,
Wohin die Träume derer geh’n
Die leider nichts genau versteh’n…
So geht das mit dem Weltstudieren,
Wo Kluge oft den Kopf verlieren,
Sobald sie glauben was verkündet,
Sich in jedem Schmierblatt findet –
Vor allem die Tyrannen wissen:
Leicht ist jeder Mensch beschissen
So man ihm vorkaut was er weiß –
Denn so ein Studium fordert Fleiß!
In Wirklichkeit sieht man auch bald
Die Bäume nicht vor lauter Wald,
Der aufgebaut im Wind sich biegt,
Wo jede Sicherheit sich wiegt,
Wie kleine Kinder an der Brust…
Am Ende heißt’s dann „Nichts gewusst!“
Die Unschuld thront auf hohen Sockeln
(Doch sie versäumt es nicht zu gockeln)!
Auch wenn die Ziele, hoch und breit,
Erschienen und Gelegenheit
Sich darbot wie ein dummes Tier –
Viel besser wär‘ es doch Gespür
Und Geist vor allem einzusetzen
Als immer blöd daher zu schwätzen!
Der Horizont erweitert sich fatal
Fürs Maulheld-Klientel, im Jammertal…
Der Mensch, er irrt solang er lebt,
wenn er auch bisweilen auf Wolken schwebt!
Jeder Irrtum ist einfach nur menschlich,
im Irrtum verharren, dagegen nicht!
Herzliche Sonntagsgrüße aus dem nachdenklichen Norden, Sonja
Kommentar:Hallo Alf, Haaa...die ersten beiden Sätze machen schon Appetit auf mehr....! Ja, Scheitern gehört einfach zu einem Erfahrungsschatz im Leben sonst würde man ja meinen ein Halbgott zu sein. Ja, und dann geht's erst so richtig los in Deinem Gedicht. Gefällt mir ausgezeichnet. Am Puls der Zeit. Super gemacht!
Bildkomposition mit fernen Planten und verhexter "Streuobstwiese" links im Vordergung - gut gemacht :-)
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.