Wofür wasche ich die Zähne?
Wofür bügle ich das Haar?
Wofür eine heiße Träne?
Bin ich wirklich, oder war
ich schon, bevor ich lebte,
längst vergangen, ohne Wert?
Wer war’s, der mein Trugbild webte?
Denkt nun, wer es sieht, verkehrt?
Wer hat mit mir beigeschlafen?
Hexe, Elfe, Illusion?
Unter all den bunten Schafen
heiß‘ ich „Transparent-Version“?
Kommen nun die Sorgenfalten?
Zähme ich mein Hai-Gebiss?
Bin ich bei den Traumgestalten
nur der schnöde Sinn-Verriss?
Kaue ich auf morschen Knochen?
Walte ich verwegen in
absolut vertanen Wochen,
wo ich nichts als dämlich bin?
Himmelszelte schweben heilig,
ihr Getöse ist zu hören,
und ich müh‘ mich arg und eilig,
um dem Abfallgott zu schwören:
„Was du tust und was du lässt,
sei mir ein Gebot der Stunde,
die mich in ein Dasein presst,
voller schrecklicher Befunde –
doch ich will nicht weiter fragen,
nur die ganzen Igel bürsten,
ohne Aufstand, ohne Klagen,
mach die Finsternis zum Fürsten!“
Kommentar:Ja, nicht der Alltag wirft diese Fragen auf sondern der Alttag, bzw. dass Sichtum das man spürt neigt zu solchen Tatendrang etwas auszuwerfen, um diese vielen Fragen zu klären die man sich stellt im Leben bzw. wenn man kurz davor ist abzuleben. Sonst stellt man sich solche Fragen wohl kaum! Nur kann man sie nicht klären, weil es normal ist zu verwelken, wie ein Blatt im Spätherbst und diese Erkenntnis tut schon weh.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]