An das Spiegelbild

Geh mir bitte aus den Augen –
nein, bleib hier, du bist ja ich!
Du sollst mir als Abbild taugen?
Huch, das ist ja lächerlich!

Das da zeigt mich wie ich bin?
Was soll das denn immer sein?
Die Bestellung auf Termin,
eines „Menschen“ obendrein?

Ich will mich als Helden sehen,
der so von Erfolgen strotzt,
daß Bedenken gleich vergehen,
einen der nicht kleckert, klotzt,

jeden Tag, am frühen Morgen,
einen, der sich‘s leisten kann
zu verkünden: „Ohne Sorgen
bin ich stets ein ganzer Mann!“

Aber du da, in der Scheibe,
bist nicht was ich sehen will!
Bleib mir lieber weit vom Leibe,
kleiner Wicht vom Lebensgrill!

© Alf Glocker

© Alf Glocker

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