Der Morgen dreht, aus Zeit und Frust,
die Stunden eisig ins Kalkül,
von „Das hab ich doch nicht gewusst“
und wahrt dabei die Form, das Spiel,
an dessen Ausgang „Ekel“ steht –
denn die Weltsicht ist verdreht!
Ein grauer Streif im Osten schwebt,
als schleierhafter Gruß herbei –
der ganz allein vom Irrtum lebt
und irgendwo erstickt ein Schrei!
Dann ist wohl jemand aufgewacht,
von einer in die andre Nacht!
Kommt, macht das Bestreben rund;
werft euch noch stolz in Positur
und tut die eine Meinung kund,
dies sei ein Trugschluss der Natur:
daß ihr berechtigt Zweifel hegt,
Bedenken dem zugrunde legt…
was vor den Augen, die noch trüb,
in ein Land aus Trübsal blicken,
sich ganz als „Wahn, ich hab dich lieb“,
in kleinen, vorgekauten Stücken,
durch Perversion sich offenbart!
Doch uns bleibt eben nichts erspart!
Kommentar:Lieber Alf,
bei diesem Gedicht verwendest du eine elegante Ausdrucksweise, die dem Werk ein hohes Niveau geben. Dabei hilft auch deine besondere Reimform ababcc.
Liebe Grüße Wolfgang
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.