Elf Jahre bist du nun nicht mehr hier –
du hast mich geliebt als wäre ich Gift.
Für dich gab es nur ein beschränktes Wir.
Heute verfasse ich an dich diese Schrift!
Du bist gegangen nach vielen Jahren,
du warst mir immer kein guter Halt.
Aber ich erprobte an dir das Verfahren
einfach zu trotzen der irdischen Gewalt!
Die Menschen habe ich nie verstanden –
so wie ich dich einfach niemals verstand…
dann kamst du mir leider völlig abhanden
und ich stand mit dem Rücken zur Wand.
Wo ist der Tatort, den ich doch kannte?
Die alte Welt war plötzlich verschwunden!
Ich hatte zwar viele Freunde und Bekannte,
doch eine Heimat hab ich nicht gefunden.
Du warst was du warst, in deiner Zeit.
Empfunden hast du wohl kaum so wie ich!
Zu keinerlei Einsichten warst du bereit –
doch trotzdem, Mutter, vermisse ich dich!
Kommentar:Lieber Alf,
um so ein Gedicht wie dieses in der Öffentlichkeit zu zeigen, braucht man schon eine Portion Mut und Überwindung. Ich danke dir, dass du uns an deiner nicht ganz so glatt gelaufenen Vergangenheit teilhaben lässt. Es ist eine Mischung aus Lob und Zuneigung, dass wir dich über deine besonderen und typischen Werke kennen lernen durften und weiterhin dürfen.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Was dem einen die Mutter ist dem anderen die Firma usw hin bis zu Knast und Diktatur. Ist man sie endlich los, fehlen sie einem. Im Grunde steht man doch immer nur sich selbst im Weg.
K.H.
Kommentar:Ja, schon...
mir blieb aber tortzdem ein kleiner Trost:
am Tag als meine Mutter starb, ging ich von ihrem Totenbett direkt in den Wald.
Ich konnte kurzzeitig keine Menschen mehr sehen...
Auf einer Lichtung blickte ich nach oben und sah, daß am Himmel ein riesiger Engel, aus Wolken geformt, schwebte.
Er hatte seine Flügel ausgebreitet und eine Stimme flüsterte mir plötzlich ins Ohr:
"Ich werde ab jetzt immer auf Dich aufpassen!"
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