Nachtwehen

© Alf Glocker

Die Nacht weht schon aus tiefem Schlund,
ihr Schleierwerk erfasst das Sein.
Und wir sind gleich ihr erster Fund –
geborgen, zart in Haus und Schrein!

Ein Lied hebt an und nimmt uns leicht –
es ist ganz aus der großen Schwärze,
die uns vom Weltall her erreicht…
Doch wir entzünden eine Kerze!

Drauf steht: Du, Geist, wir lieben dich, bereit,
den Abgrund noch zu überstehen!
Doch Zeichen droh‘n, als eine Gottheit –
ob wir uns einmal wiedersehen,
_
am Rand der Zeit, die uns so sehr besitzt,
damit wir eins mit Nächten werden –
nur auf den Anspruch „Glück“ gestützt,
das fremd und dunkel ist auf Erden?
_
Erfasst uns jetzt, ihr dubiosen Stunden
der feinen Angst, des Traums „Philosophie“ –
wir wurzeln letztlich im Profunden,
doch irr‘n wir uns… Sag niemals „nie“!


© Alf Glocker


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