Eine Nebelgeschichte
Heut ist der Tag der Nebelwesen,
konnte ich vernebelt lesen.
Will man irgendwas erkennen,
musst Du die Nebelfetzen trennen,
die sich überall verbergen
unter Laub und Stein auf Erden.
Das Volk der Nebelweib- und Männer
kennt gewiss ein Nebelkenner,
der wandelt blind auf deren Spur
wohl im Garten der Natur
und er denkt sich aus Geschichten,
die auf Wahrheit wohl verzichten.
Nebelweibchen, die gern weben,
spinnen und in Gruppen leben,
die stets grau gekleidet sind,
huschen fort bei frischem Wind.
Nebelmännchen, die gern schwingen
zu Tönen, die gar lautlos klingen
in dem Takt der Regentropfen,
die auf Nebelhörner klopfen
und Kapuzenmäntel breiten,
wenn sie auf See Attacken reiten....
So erzählt vom dichten Nebel
der alte Dichter Heinrich Webel.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]