Phantasielos ist jetzt hochmodern,
Menschen, Mächte, Möglichkeiten,
schwenken, wohl auf diesem Stern,
während sie sich mörd’risch streiten,
hin zum Level 0 (Null) gleich ein –
doch sie wahren nur den Schein!

„Bunt“, so sagen sie, ganz lustig,
gehe es in hohlen Köpfchen zu,
die da gerne brechen übers Knie,
voll im Zeichen von dem Schmu,
der angepriesen, golden, blinkt –
während er zum Himmel stinkt!

Inzwischen geht es nirgends weiter:
Alle dümpeln vor sich hin!
Neandertals Prinzipienreiter
suchen ewig nach dem Sinn,
den sie sich eingebildet haben –
so vertrocknen schönste Gaben!

Große Leere sei uns arg gepriesen!
Wir ersticken an dem Knödel,
in den wir, wie ins Gras gebissen,
schlucken für die derben Blödel,
die uns foppen wo’s nur geht –
und dabei wird es viel zu spät!

Viel zu spät

© alf glocker


© alf glocker


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Kommentare zu "Viel zu spät"

Re: Viel zu spät

Autor: Soléa   Datum: 14.07.2019 16:25 Uhr

Kommentar: Gefällt mir, auch das Bild!

Liebe Grüße
Soléa

Re: Viel zu spät

Autor: Alf Glocker   Datum: 14.07.2019 19:43 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Kollegin!

Liebe Grüße
Alf

Re: Viel zu spät

Autor: Verdichter   Datum: 14.07.2019 22:20 Uhr

Kommentar: Manchmal wünsch ich mir, ich wäre sehr viel blöder, dann müsste ich nichts von dem verstehen, was um mich herum so vorgeht.
Andererseits könnte ich dann mit deinen Gedichten auch nix mehr anfangen. Wär schade drum.
Gruß, Verdichter

Re: Viel zu spät

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.07.2019 7:03 Uhr

Kommentar: Da haben wir beide Glück, daß Du es nicht bist - aber Deinen Wunsch kann ich gut nachvollziehen. Ich denke oft auch: Es wäre besser dumm zu sein und einfach darauf zu vertrauen, daß alles gut geht.

Ich danke Dir!

Gruß
Alf

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