Die Glocken durchdringen den Nebel nicht mehr.
Er sammmelt sich viel zu dicht und zu schwer
und er dringt in allen Straßen vor –
nichts hält ihn auf, kein Turm und kein Tor!

Doch die Leute hören dem Nebel nicht zu –
er wiegt sie sicher, in himmlischer Ruh
und er flüstert in süßen, hypnotischen Suren:
„Folgt nun den anderen, den fälschlichen Spuren!“

„Ihr habt nichts zu hören“, schreien die Büttel.
Der Kopf weiß nichts Besseres als eben „Schüttel
nur alle Bedenken vergnügt von dir ab –
der Herr verheißt dir „Das Wandern am Stab!“

Doch der Stab ist gebrochen und du bist allein –
gefangen im sorglosen, im heiligen Schein
der Verwirrung, denn kein Weg ist mehr sicher…
hörst du des Satans erfreutes Gekicher?

Oder hat dich der Nebel schon völlig betäubt?
Wen jetzt noch im Dunkel die Weisheit bestäubt,
der sollte sofort in wilde Panik geraten –
denn verboten sind nun vernünftige Taten…

Warne nicht Pilger, die das Schicksal befragen!
Weise nicht hin, auf die Glocken, die klagen,
weil sie das Gehör in dem nebel nicht finden –
Wende dich ab – aber geh hin, zu den Sünden!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Wende dich ab und geh hin"

Re: Wende dich ab und geh hin

Autor: Soléa   Datum: 24.11.2018 13:25 Uhr

Kommentar: Eine „Fantasie Gedichte“? Bin mir da gar nicht so sicher!

Liebe Grüße
Soléa

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