Gott ist kein Wesen – er ist nirgendwo,
steckt in allem, nicht nur im Hier,
er ist unsichtbar für seinen Zoo,
er ist kein Erselbst und auch nicht wir.
Zwischen den Welten ist nichts existent,
nur dieses Irgendwas, das alles sein kann,
scheint immer und überall evident,
nicht Frau, nicht Neutrum, nicht Mann.
Sein Einfluss ist spürbar, sobald gedacht,
oder gefühlt wird, dann lebt er sich aus –
er ist aus weniger als garnichts gemacht,
denn alles ist Eines, mach dir nichts draus!
Glaub nicht, er sei in Tempeln zu finden!
Hör nicht auf Propheten und heilige Bücher.
Lass seine Wirkung nicht so verschwinden.
Wickle die Seele in trockene Tücher!
Sein oder Nichtsein, das ist (k)eine Frage!
Beides kommt meistens gleichzeitig vor…
Zweifle ihn an – dein Schicksal ertrage.
Wenn du mit ihm streitest, steht er dir bevor!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!
Ich habe dir Angst gemacht so gut es nur ging,
aber du warst ja hemmungslos gutgläubig –
nein, natürlich nicht mir gegenüber…
das hätte dir [ ... ]