Einst war ein Stiergott für die Schöne –
er trug sie weit, in das gelobte Land.
Und er versprach ihr hohe Löhne –
orakelnd nur von Herz und Hand!

Die Liebe für das sagenhafte Weib
verzauberte den Gott für süße Zeiten –
ganz fasziniert von ihrem Blütenleib,
hieß er sie ihn froh auszubreiten…

damit der Gott sich göttlich dran ergötze:
er glühte in der hohen Leidenschaft
für Wissen und Naturgesetze –
und dies verlieh ihm Schöpferkraft!

Sie siegten nun in allen Kriegen,
der Stiergott und die Wunder-Muse –
denn der Olymp ließ beide fliegen…
doch Missgeschick folgt auf dem Fuße,

wenn man den Neid des Pöbels weckt,
der jenen folgt, auf Schritt und Tritt,
in denen Witz und Weisheit steckt!
Und plötzlich wollen alle mit…

Sie wollen haben, haben, haben –
obwohl sie niemals was erreichten!
Und so verspielt man gute Gaben –
trägt auf den Schultern, den zu leichten,

was einst aus Liebesmüh entstand
und spricht der eigenen Leistung Hohn!
Das ist verheerend für das Land –
und große Not entsteht zum Lohn!


© Alf Glocker


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