Wenn Sterne schon am Tageshimmel stehen
und sich die Nächte lustlos blähen,
dann wandeln, unbelebt, die Zeitfiguren –
sie suchen nur die ausgetret’nen Spuren.

Die Ausgeburten aller zugefror’ner Höllen
sind schon dabei gewaltig anzuschwellen –
und aus dem Kern der Halluzinationen
dringt Reizgas in belebte Todeszonen.

Jede Richtung weist mein inneres Thermometer,
es ist jetzt und früher, wenngleich später –
ob oben unten ist, kann ich nicht sagen,
denn etwas liegt mir schwer im Magen.

Es ist die Leere, die mich überreichlich füllt,
es ist die Stille, die mich leis anbrüllt –
es ist nur fühlbar, daß ich gar nichts fühle…
und dennoch frier‘ ich in der Schwüle!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Mein Thermometer"

Re: Mein Thermometer

Autor: Alf Glocker   Datum: 12.06.2018 7:32 Uhr

Kommentar: Man dankt...

LG Alf

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