Ritter ohne Frucht und Adel

© Alf Glocker

Und wenn, bewaffnet, Heere zögen,
mit Lanzen, Schleudern und mit Bögen,
sie nicht mit faulen Lügen kämen,
sich Land und sogar Frauen nähmen,
dann wüssten wir wie uns geschieht!

Und wenn wir kämpften gegen Drachen,
um uns vom Schlimmen frei zu machen,
dann würden wir das lieber tun
als in der Knechtschaft auszuruh‘n –
nur weil von irgendwo wer flieht…

Und wenn der Feind sich, gut getarnt,
uns täuscht und wenn wir nicht gewarnt,
ganz ahnungslos in Städten stehen –
dann lasst uns mit den Jahren sehen
wohin das Schicksal schändlich zieht…

Und wenn wir blind sind, dumm und taub,
dann werden wir der Flammen Raub,
und eines Tag’s erkennen müssen,
daß es uns trog, das falsche „Wissen“!
Wir singen so oft das alte Kinderlied:

„Und wenn wir nicht gestorben werden,
erleben wir, ganz ohne Beschwerden,
die guten, die versproch’nen Zeiten,
auf die wir uns irrtümlich vorbereiten“…
wo doch schon für uns die Höll‘ erglüht!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Ritter ohne Frucht und Adel"

Re: Ritter ohne Frucht und Adel

Autor: possum   Datum: 22.09.2017 2:50 Uhr

Kommentar: Mir ist es ein Rätsel wie nur ein Mann täglich solch wuchtige Werke ob Bild oder Schrift produzieren kann, du mußt ein Wunderbündel sein lieber Alf, liebe Grüße!

Re: Ritter ohne Frucht und Adel

Autor: Alf Glocker   Datum: 22.09.2017 8:57 Uhr

Kommentar: Danke Dir, liebste Possum!

glG Alf

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