Grimoire Noir I

Meerlich Tinte fließt im Grimoire Noir;
in Welkenheit, zur Ewigkeit,
Arche Noir
und füllt ein Buche dunkel-bleich;
so still und reglos aufm Seelenmeer,
wo meiner Seele einsam Arche gleicht;
bewegungslos, federschwer.

In´s eukalyptisch Nebelmeer,
schwimme ich zum nächtlich Hain,
dort tänzelt mir der Morgenstern,
dem Rosenzyklus wider,
der Abendröte nieder.

Nacht für Nacht,
es wellt mein Ende,
transzdierter Willkürenwelt;
gegen rauer Strömung,
ozeaner Uhrensand
wasserlosem Flusse,
zur Quelle fließt empor
und mir widerwillens Kusse hinterließe.

Die Welkenuhr steht,
die Sturmzeit geht,
trotz gezogener Räder,
wider dem Winde einander wehn.
so unumgänglich Morgenröte,
Licht die Nacht verachtvoll lohnt;
ein transzdenter Blütentraum,
dort, in dem der Junge wohnt;
bis auch endlich,
schonungsloser Regen,
den Wall seiner Vergangenheit droht.

Mystisch und verworren,
Spindelrad sich webt,
sich selbst symphonischem Panorama,
mythischem Sinne hebt.
Versteh´ du meiner nicht!
befreit von anderm Sehn,
kann ich mich nun endlich selbst verstehn.

Heiligkeit ist, den Wahn zu bekennen
und kohlenschwarz innern Hölle zu verbrennen.
Engelsfeuer reinigt nicht, es schwärzt.
Göttlich unsre Dekadenz,
zeigt uns wer muss brennen,
seht her, ich brenne!

Es waglich,
Vers´hendlich in Aehren ´weiht sah;
mein Aufstieg sie gebar;
ob sie Mir oder dem Leben Vorzug gab,
wird wohl nie mehr wahr;
es ist der letzte Traum,
den ich sorreal sah.

Das erste Mal,
in meim witterkürlich Leben,
fand ich sie,
lodernd Liebe,
geneigt eim zarten Tiere.
Gleich, ist sie mir in keiner Weise,
einzigartiglich ihrm Herzenleid verfiele.
Ihr Symbiose füllt und macht mein Sein vollkommen.
Nun ist Gier meiner Antrieb Zier.
Nie wieder könnt ich dem entkommen,
ihr Triebe mein Begier.

Im Traume stetig wandelbar,
jedes Wort vom Sinn und Bild,
ungesehn, ungehört,
wahrhaftig sieht und hört - Glanz Synthese Herrlichkeit.
Wollüstlich Walküre,
die Lüfte ihr Sündthese-Schrei, hörich ´weiht´.

Herinnen der Arena
kommt´s zu eim paradoxen Rollentausch;
die Jägerin wird zur Beute
und der Gejagte zum Stier;
Ihre Angst ist Motivation und Rechtfertigung Ziel;
aufgeführt,
ein Tanz des Hasses,
am Banquette tränenreichem Liebesblute,
zur eignen Zier.

O´tuna´s Tugendspiel
machtlos jenem Reiche;
nur Seelenheit dort wöglich weiche.
Allein bittersüße Wehmut je verwiel;
in dieser Flut zum Aufstieg Kiel;
in diesem traurigen Erlösungsspiel,
in diesem wir grausam entarten
und zu Staub verfieln
und heraus rosenschwarzer Asche,
neuempor,
mit unser Schwingen wütend niederwehn;
mit gänzlich gar allumfassend Liebe;
im feurig Federkleid geboren;
erkoren brünstger Sonne Leid;
dem Zenit huldig niederknien
und wieder vollkommen des Sternes Staube sind!


© unreal


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