GEFANGEN

Der Himmel verdunkelt, das Gras voller Blut.
Vor mir die Wände und in mir die Wut.
Gesichter im Himmel. Sie blicken hinunter.
Und neue Gesichter ordnen sich unter.
Verachtendes Lachen verhallt im Raum.
Die Wut wird zur Furcht und die Tat wie ein Traum.

Doch plötzlich erscheint auf einmal die Tür,
die rettend sich aufmacht im Backstein vor mir.
Ich renne hinein ins finstere Nichts
doch noch immer Gesichter im Raum ohne Licht.
Sie rufen, sie schreien, sie greifen mich an,
und Türen erscheinen, ich fliehe hinein.

Plötzliche Stille. Die Tür hinter mir
Löst sich in Luft auf. Kein Blick liegt auf mir.
Ich warte und horche im türlosen Zimmer
Erwarte das Schlimmste doch alles wird schlimmer.

Türen erscheinen an allen vier Wänden
Und jede zeigt alles in kurzen Abständen.
Ich haste zur Tür und werfe sie zu
und renne zur nächsten und will meine Ruh’.
Doch springen die Türen sogleich wieder auf
Und zeigen mir Dinge und Wege hinauf.

Schwach und verzweifelt sinke ich nieder
Vergrab' mein Gesicht in schmerzende Glieder.

Ich reiß’ mich zusammen und steh’ wieder auf
Und renn’ durch die Tür... ich atme wieder auf.

(14.10.2006)


© Hanna Kim


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Kommentare zu "Gefangen"

Re: Gefangen

Autor: Das Licht der Möwe   Datum: 04.08.2011 16:12 Uhr

Kommentar: einpaar schöne Wortwendungen hast du da gewählt,ansonsten gar nicht so übel

Re: Gefangen

Autor: Zitronenglas   Datum: 05.08.2011 2:44 Uhr

Kommentar: Vielen Dank, "Das Licht der Möwe" =)

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