Bewusstmachung

Der Mond erscheint wie eine Flamme,
im Rauch der tristen Wolkenwand,
mein Seelenbild, das trübe, klamme
träumt, weltfern, sich an einen Strand.

Am Horizont, das Leuchten, streicht
alle Segel langsam und verspricht
mir Tage, die noch unerreicht
herüberwinken – mir, dem Wicht!

Vor der Nacht, die noch nicht dunkelt
fröstelt es mich und ich warte,
daß jetzt vielleicht ein Stern mir funkelt.
Was stand in meiner Tageskarte?

Der Tag ist noch nicht ganz vergangen,
die Geister warten auf sein Gehen
und vor den Träumen zischen Schlangen,
sie hoffen darauf mich zu sehen.

Doch ich bin ganz in mir verloren,
ich geb die Stunde noch nicht auf…
ich bin für Was-weiß-ich geboren –
ein Rätsel ist mein Lebenslauf!

© Alf Glocker

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