Die Welt ist kalt, es klappern alle Löffel!
Und wer den Vorrat hat, verliert?
Es kommt, das Licht nicht unter’m Scheffel,
wer Tod und Untergang riskiert.

So weit die Füße trostwärts tragen,
ist unterwegs, wer sich nicht helfen kann,
hat endlos Kinder, ohne Fragen,
und weiß nicht mehr wie „es“ begann.

Die Löffel schlugen ihren wilden Takt
und dabei war‘n sie meistens leer,
die Wesen von Natur aus nackt,
das Leben hart und eben: schwer!

Sie wollten nicht die Erde schonen –
die wehrte sich und ließ sie sterben –
ja, sie vertrug halt nicht Millionen.
Es gab nicht viel – und nichts zu erben.

Nun sind die Löffel auf dem Weg,
sie wollen auch einmal was essen
und unser Recht ist ihr Beleg –
sie sind davon grad wie besessen!

Das kleine Schiffchen bringt sie bald,
das wenig trägt und viel verspricht,
es bietet weder Schutz noch Halt –
das kümmert die Entsetzten nicht!

Kein Löffel macht sich den Begriff,
wie arg die Zahl der Esser schwillt!
Die Erdenscheibe ist auch Schiff –
und dieses Schiff ist überfüllt!

Nun platzt es schon aus seinen Nähten,
denn die Versprengten werden dreister.
Wir roden, siedeln mit Geräten –
und doch sind wir bescheid’ne Geister!

Die Löffel fordern volle Töpfe!
Doch endlos Töpfe gibt es nicht!
Auf einmal sind sie wie die Köpfe:
ganz ohne Hirn, ohne Einsicht!

Dann kippt das ganze Weltsystem,
mit seinen faulen Sprüchen.
Dann gibt‘s auch weiter kein „Bequem“
und keine Tricks mit Schlichen!

Dann werden auch die Löffel stumpf!
Sie sind nicht mehr zu brauchen
und jeder Kopf trennt sich vom Rumpf,
wenn wir einst untertauchen.

Dann hat sich was mit „Land voraus“,
denn nichts ist mehr zu halten!
Die Wirtschaft spricht: macht Lichter aus!
Das lässt sich nicht verwalten…


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die klappernden Löffel"

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Uwe   Datum: 16.10.2014 7:48 Uhr

Kommentar: "Es kommt, das Licht nicht unter’m Scheffel,
wer Tod und Untergang riskiert."
Alf, wie gut dein Gedicht ist! Prall gefüllter Geschenkesack für auch den Leser u. (warum, das liest du später, wenn du die "Kindh.erinn." weiter lesen solltest.)

Und geben wir den Löffel ab,
dann kommt vielleicht nicht nur das Grab...?

(Ist nicht "Auferstehung gemaint, da ist alles anders, als wir meinen.)
u.

Re: Die klappernden Löffel

Autor: possum   Datum: 16.10.2014 9:14 Uhr

Kommentar: ......o weiha....schwierige Sache! LG!

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 16.10.2014 15:26 Uhr

Kommentar: Das war jetzt aber sogar ohne OP-Handschuhe, lieber Bruder ... Hoffentlich hattest Du die Hände wenigstens gewaschen vorher (NEIN! Ich meine nicht DIESE Schüssel ...)
BiSi

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.10.2014 15:33 Uhr

Kommentar: ich habe sie in Unschuld gewaschen, denn was meinte wisst Ihr ja: die ungezügelte Zuwanderung. Irgendwann geht auch unser Schiffchen unter!!
das ist wahrhaft ein schwieriges Thema...!

LG, (der völlig verängstigte) Alf

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 16.10.2014 16:05 Uhr

Kommentar: Welches Schiffchen? Das mit der deutschen Flagge?
Ein anderes kannst du ja nicht meinen, denn mit der Zahl der Zuwanderer ändert sich die Zahl der Weltbevölkerung doch nicht.
Es ist wie mit dem Wasser. Das bleibt - insgesamt gesehen - immer dieselbe Menge, über den gesamten Erdball verteilt. Nur, mal regnet es hier mehr, mal dort. Und woanders gar nicht.
Zuwanderung kann gleich zweimal eine Chance sein: einmal für die Zuwanderer die Chance zu (über-)leben, und dann für jede Gesellschaft, die sie aufnimmt, denn dadurch belebt sie Menschlichkeit und sich selbst durch ganz viele hinzukommende Aspekte und Denkweisen.
In der Tierhaltung nennt man das, glaube ich, Zufuhr von frischem Blut, um Inzucht zu vermeiden, will übersetzt heißen, Denken, Handeln, die Gesellschaft zu beleben und zu erneuern, damit sie nicht in Stagnation versinkt.
Sich ängstlich an der eigenen Brotkruste festzuklammern, bloß weil man der ist, der sie gerade hat, ist eher ein Armutszeugnis in meinen Augen.
Und wenn DU einer von ihnen wärest und abgewiesen würdest ...?
(Ich kann dich ja mal beißen lassen - dass du mir bloß nicht verhungerst....)
noé

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.10.2014 20:19 Uhr

Kommentar: Ich meine Europa!
Europa hat einige tausend Jahre geblutet um seine Probleme zu bewältigen. Wir haben sie immer noch nicht ganz beseitigt: die Dogmen des Glaubens sind immer noch am rumoren. Und da kommt schon ein neuer Glaube, der, wie mir scheint, gar nicht in den Griff zu kriegen ist.

Als in Europa das Chaos herrschte, gab es kaum Möglichkeiten in andere Länder zu fliehen. China z.B. hat immer wieder europäische Enklaven zugelassen, um die Leute dann doch wieder zu ermorden oder zu vertreiben. In den muslimischen Ländern wurden zwar Europäer eingesetzt in der Verwaltung, im Schiffsbau, oder Europäerinnen (im Harem natürlich) aber das waren vorzugsweise Sklaven oder zwangsumerzogene Christenkinder, die man vorher geraubt hatte. Nicht, daß es keine von Europäern betriebene Sklaverei gegeben hätte - aber ich habe nicht gehört, daß diese Leute sich absichtlich für den Fortschritt eingesetzt hätten. Wir (unsere Vorfahren) mussten ihre Suppen schon selber auslöffeln, die sie sich eingebrockt hatten! Ganz nebenbei gesagt: es kommt auch ein bisschen drauf an, wer kommt...

Alf

Noch zum Thema "wenn ich abgewiesen werden würde": Glaubst Du etwa ich kann in den Jemen gehen und dort meinen Glauben ausüben (wenn ich einen hätte)?
Aber Du hast natürlich schon auch irgendwie recht - derzeit wäre es mir leicht möglich nach Syrien zu gehen und für die IS zu kämpfen. Das würde dort sicher gefallen.

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 16.10.2014 20:59 Uhr

Kommentar: "... Das würde dort sicher gefallen...."
Harharr.
DA wäre ich mir jetzt nicht soo sicher.
Man kann insgesamt ja hier und jetzt eine Grundsatzdiskussion losbrechen, was wäre gewesen, wenn und würde sein, wenn nicht...
Aber ist es nicht legitim, anderer - unterschiedlicher - Meinung zu sein?
Ich sehe Dein (tolles) Gedicht nicht im Zusammenhang mit Deinem vor-obigen Kommentar.
DAS wollte ich mit dem meinen ausdrücken.
Oder existiert eine mir bisher nicht bekannt gewordene zensur? Dann natürlich sorry!
Und jetzt beiseite mit den Krummsäbeln und Kreuzgriff-Schwertern.
Soll jetzt auch hier ein (Nicht-)Glaubenskrieg losgetreten werden? Gerade in der Literatur haben wir mehr Freiheiten als anderswo. Heute. Hier. Frieden.
noé

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Uwe   Datum: 16.10.2014 23:10 Uhr

Kommentar: Noé, dein Wort klingt gut, nein wunderbar: "Heute. Hier. Frieden."
Aber seltsam, das sagt immer nur eine Seite, nämlich die Seite, die tolerant denkt und es ist.
Toleranz gegenüber Intoleranz? Dann siegt die Intoleranz. Ich hab tatsächlich den Koran 2x gelesen. Über diese seit Jahrhunderten nicht korrigierten Ansicht, es sei eines Gottes Wille, alle "Ungläubigen" abzuschlachten, das gehörte ins Altertum. Darüber sollte wenigstens öffentlich diskutiert und nicht gelogen werden. (Über jeden Furz vom Papst wird diskutiert, über die Forderungen des Koran nicht.)

Alfs Worte klingen nicht wunderbar, sie kommen aber der Realität ungleich näher.
Wohin soll es führen, wieviel Bewacher für Hassprediger und Gotteskrieger sollen noch im Einsatz sein.
u.

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 17.10.2014 0:20 Uhr

Kommentar: Uwe:
Ich möchte einfach nicht alle über einen Kamm scheren. o,2 Prozent (oder ähnlich gering) der Muslime sind radikal - darunter zu leiden haben aber alle. Das ist nicht zuletzt den Medien zu danken, weil die sich sofort gieifernd auf jeden Skandal stürzen (kein Wunder, sie wollen ihre Produkte ja an den Mann bringen).
Aber darum geht es noch nicht einmal: Es wird pauschal von "den Zuwanderern" gesprochen. Und im Nachsatz davon, dass man Angst habe, unterzugehen, weil ...
Sind denn Zuwanderer sämtlich Muslime? Und davon 100 Prozent radikal?
Ich denke einfach, dass man nicht einäugig auf "das Problem" blicken sollte. Und sich auch nicht in die Panikfalle treiben lassen sollte.
Und eine innere Entwicklung gemacht haben sollte im Laufe von Jahrhunderten (hier meine ich "die Gesellschaft").
Und dann möchte ich an die "jüngste" Geschichte erinnern insofern, dass Teile meiner eigenen Familie zu den Flüchtlingen bzw. Vertriebenen des letzten verdammungswürdigen Krieges in Deutschland gezählt haben. Und ja, wenn sie auch eine Zeitlang in einem Hühnerstall hausen mussten, der nicht beheizbar war und in dem man nicht aufrecht stehen konnte, und bei den Bauersleuten regelrecht um die ihnen zugesprochenen Lebensmittel betteln mussten, haben sie doch immerhin Obdach gefunden, so dass sie neu Fuß fassen und Nachkriegsdeutschland beim Wiederaufbau helfen konnten.
Sollen andere Hilflose weniger Wert sein?
Verstehst Du die Hintergründe meiner - mir eigenen - Meinung? Und die zu äußern halte ich nicht hinter dem Berg.
noé

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Alf Glocker   Datum: 17.10.2014 7:04 Uhr

Kommentar: Deine Meinung in hohen Ehren, liebe Noé. Ich weiß, daß Du sehr klug bist! Wir dürfen aber nicht vergessen, daß uns die öffentliche Meinungsmache tatsächlich dauerhaft regiert. Das merken wir offensichtlich gar nicht mehr. Die Wanderungen der Flüchtlinge damals und heute sollte man ebenfalls nichtmiteinander vergleichen. Der Westen Europas hat die Verantwortung für den Osten übernommen.
Die Leute konnten schließlich nicht nach Algerien auswandern oder nach Saudi-Arabien, ja, nicht einmal nach England. Was sie wert waren hat keinen interessiert!
Und daß es sich um Minderheiten handelt, die heutzutage radikal sind, ist auch so eine nicht beweisbare Behauptung.
Warum werden die armen Leute jetzt eigentlich vom Aufsichtspersonal misshandelt? Weil die Deutschen alle Nazis sind? (das wird ja oft behauptet) Hat schon mal jemand nachgefragt? Warum ist da überhaupt Aufsichtspersonal nötig?? Vermutlich weil die einzelnen Volksgruppen voreinandert beschützt werden müssen? Sonst fallen Salafisten über Schiiten her und Schiiten über Aleviten. Warum gehen Kurden und sonstige in Hamburg mit Messern aufeinander los? Warum werden da keine Lichterketten gebildet und warum nicht, wenn man im Orient mal wieder Frauen verfolgt, oder steinigt?
Und was ist überhaupt ein Nazi?? Bei näherem Hinsehen waren die allermeisten Nazis doch einfach Leute, die damals alles einfach nachgeplappert was sie gelesen oder gehört haben nachplapperten, weil das bequemer war als seine eigene Meinung zu verteidigen - die selbst erdachte.
Und was erdenken z.B. jene Muslime für eine eigene Meinung, die eine Demonstartion gegen die "verhassten Schweinefresser" (in unserm Land) von Zaun brechen. Sind das wirklich Minderheiten, oder ist das die Anpassung an eine neue Heimat, oder sind das am Ende die echten Nazis?
Ist Erdogan ein Nazi, wenn er in Deutschland vor laufender Kamera lauthals verkündet : "vergesst nicht daß ihr Türken und kein Deutschen seid - ihr dürft euch nicht anpassen!"
Was man zu allem Überfluss aus Afrika hört, ist auch nicht grade ermutigend: da werden Weiße von ihren Farmen vertrieben, die Tiere werden gegessen und dann sitzen die Nichtnazis auf dem Trockenen und machen einfach eine Menge Kinder. Was soll man davon halten, wenn die dortigen Regierungen nichts dagegen unternehmen?
Aber, das sind doch nur verschwindend geringe Minderheiten,. die so etwas un oder befürworten! ( da kann es sich höchstens um 80 % handeln.)
Wie dem auch sei, am besten der bevölkerungsüberschuss aus allen Ländern der Erde geht einfach dahin, wo man gelernt hat einigermaßen (wirklich nur einigermaßen) sorgsam mit dem Erwirtschafteten umzugehen, das bereichert die Kultur ganz entscheidend. Die Pobleme sind damit ganz bestimmt beseitigt, denn, egal wieviel menschen aus Afrika oder Asien abwandern - sie werden dort einfach nicht weniger! Das ist schließlich das echte Wunder...

Sorry
Alf

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Uwe   Datum: 17.10.2014 8:17 Uhr

Kommentar: Noé, ich verstehe dich - und sehe die dringliche Richtigkeit von Alfs Bemerkungen.
Habe heute Nacht einen Artikel dazu verfasst, er wird hier als Kommentar nicht geschluckt, es kommt "Ein Fehler ist aufgetreten". Wie macht man das, die Nachricht privat senden, krieg es nicht hin, sie kommt nur bei mir wieder an.
u.

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 17.10.2014 9:05 Uhr

Kommentar: Kann ich dir sagen:
Die Datenmenge ist zu groß. Du musst mehrere Sendungen daraus machen.
Mach' ruhig, Uwe.
Euer beider, Uwe und Alfs,
noé

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 17.10.2014 10:35 Uhr

Kommentar: Uwe und Alf:
An dieser Stelle klinke ich mich aus der "Diskussion" aus. Die ganze "Erörterung" wird mir zu "völkisch".
Macht untereinander ruhig weiter, lasst euch den "Spaß" nicht verderben durch mich.
noé

Re: Die klappernden Löffel

Autor: noé   Datum: 17.10.2014 10:38 Uhr

Kommentar: Alf:
Unter den obigen Aspekten spezifiziere ich meine Bewertung Deines Gedichtes als "...Dein (tolles) Gedicht..." in "Dein (technisch tolles) Gedicht".
noé

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Uwe   Datum: 17.10.2014 11:04 Uhr

Kommentar: Noé, meinst du mit völkisch Rechts, es wäre nicht recht.
(Sobald man diese Dinge näher beleuchten will, wird jedes Hinterfragen auf diese Art abgewürgt.) Aber es wäre nicht recht, weil du in der Erzählung "Aus Kindheit und Diktaturen" später noch entdecken wirst, wie ich alle Arten der Diktatur verachte, ein Leben schon lang. Bin GEGEN Gewalt.
Bitte, bleib dabei, bei "Euer beider, Uwe und Alfs, noé"! Bitte. Auch Alf erregt sich im Sinn und Anliegen von endlicher Humanität!
u.

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Alf Glocker   Datum: 17.10.2014 18:06 Uhr

Kommentar: Genau! Danke Uwe.
Es ist schon signifikant in unserer "Demokratischen Gesellschaft", daß sie sich grundsätzlich abwendet, wenn man Dinge beim Namen nennt. Wer das tut ist rechts! Dabei habe ich mich ein Leben lang gegen Rechts gestemmt. Ich habe z.B. gnaz offen Leute in Uniform angegriffen, die mir sagen wollten was ich zu denken habe. Das hat sich damals keiner getraut!

Euer Freund
Alf...

Re: Die klappernden Löffel

Autor: Uwe   Datum: 18.10.2014 0:38 Uhr

Kommentar: Ja, du bist mir ein Freund.
u.

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