Das Jahr, das groß und weit und herrlich war
Nimmt jäh ein Ende, und die Blätter alle
Stürzen zu Boden und in ihrem Falle
Liegt Abschied von dem aufgebrauchten Jahr.

Die Bäume sind jetzt nasslackiert vom Regen,
Und braunes Sommerlaub verrottet leise
Auf allen Straßen, und auf seine Weise
Vergeht es auf den schlammbedeckten Wegen.

Von den verwelkten Blüten abgeschieden
Flüchten die Farben, heimatlos geworden,
Manche verwirrt in den kaltgrauen Norden

Und manche hoffnungsvoll in lauen Süden.
Ob sie wohl, fortgejagt von kalten Winden,
Ein Heim auf neuen Blütenkelchen finden?


© mychrissie


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Kommentare zu "Herbstsonett"

Re: Herbstsonett

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 13.12.2020 12:54 Uhr

Kommentar: Lieber mychrissie,
interessant, ich mag diesen etwas dramatischen Touch.
Liebe Grüße und einen schönen 3. Advent
Wolfgang

Re: Herbstsonett

Autor: Bluepen   Datum: 14.12.2020 9:59 Uhr

Kommentar: Sehr schönes Sonett, ich mag diese Gedichtart. Besonders wenn es so stimmig geschrieben ist wie deines!

LG - Bluepen

Re: Herbstsonett

Autor: mychrissie   Datum: 14.12.2020 18:22 Uhr

Kommentar: Danke "Blaufeder", Sonette gehören auch zu meinen Lieblingsgedichtformen. :-), Peter

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