Her ist’s gut hunderttausend Lenze,
da lebte es auch in der Themse,
tauchte im Rhein und war vergnügt
Wurd' kaum gejagt, kaum je besiegt

Am Nil wohnt es schon lang nicht mehr
Noch heut wird es bejagt gar sehr
Zwei Arten nur hab'n überlebt,
die ihr im Süden Afrikas seht

Mit Pferden ist es nicht verwandt,
jedoch mit Walen, interessant:
es ist ein furchtbar schlechter Schwimmer,
doch bleibt's im Wasser beinah immer!

Nur des Nachts geht es an Land
und frisst dabei so allerhand
an Gras und Grün, so 70 Kilo
Da nimmst du zu, o sole mio!

Es hat es gerne ganz gemütlich,
tut sich im Wasser immer gütlich
Doch wehe, wenn man es aufschreckt,
ein Rivale seinen Zorn erweckt,

dann wird das große Maul geöffnet,
mit solchen Hauern niemand rechnet!
Leg dich mit keinem Flusspferd an,
sonst bist du schnell erledigt, Mann!

So hat es auch ganz wenig Feinde,
bei Kindern eine Fangemeinde
Zum Schlafen lässt es sich gern sinken
und keines muss dabei ertrinken

Es taucht ganz automatisch wieder auf
macht einfach einen tiefen Schnauf
Und langsam sinkt es wieder runter,
wird irgendwann auch wieder munter

Auch sonst geht es ganz gern auf Grund
Da ist die Schwere mal ein Pfund
Mit seinen gut und gern drei Tonnen
spaziert's am Boden voll der Wonnen

An Land, da rennt es mal so schnell,
das ist schon beinah kriminell
Im Wasser döst es in der Gruppe
- und alles and're ist ihm schnuppe!

Das Nilpferd

© Michael Siebert - Pixabay


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Das Nilpferd"

Anm.: Während der Eem-Warmzeit vor rund 120.000 Jahren badeten Flusspferde auch in europäischen Gewässern vom Rhein bis nach England und waren sehr artenreich. Das (Groß-) und das Zwergflusspferd sind die einzig Überlebenden, die man wegen des Fleisches und des Elfenbeines ihrer Hauer erbarmungslos jagte, so dass sie auch in Afrika nur noch im Süden anzutreffen sind. Sie sind auch heute immer noch eine gefährdete Art. Europäische Siedler entdeckten sie erstmals am Ufer des Nils und dachten bei dem aus dem Wasser herausragenden Kopf mit den beiden beweglichen Ohren vielleicht an Pferde. So nannte man sie Nilpferde.

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Kommentare zu "Das Nilpferd"

Re: Das Nilpferd

Autor: Michael Dierl   Datum: 02.10.2020 12:57 Uhr

Kommentar: Hahaha.....schön gedichtet über die Dickhäuter die eigentlich eine empfindliche Haut haben. Schaue selber gerne Dokus. Bin mir Tieren, wie Gänse, Hasen, Enten und Hühnern aufgewachsen. Meine Großeltern hatten hinter dem Hause so einiges an Viechzeug wie man so sagt. Da hatte man immer einen Freund dabei mit dem man einige Minuten verbracht hat. Wenn's dann an's schlachten ging war ich fix und fertig. Essen konnte ich dann nix von als ich noch Kind war. Später als Erwachsener hatte man dann einigen Abstand zu.

Gruss Michael

Re: Das Nilpferd

Autor: Juergen Wagner   Datum: 02.10.2020 23:15 Uhr

Kommentar: Das kann ich gut nachvollziehen. Wir hatten außer zwei Kanarienvögel nur ein Kaninchen. Aber als wir es zum Schlachten gaben, konnte es keiner essen. LG! Jürgen

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