Die Sonne strahlt, der Himmel ist blau
Gelb blüht früh die Forsythie,
Im Zoo spreizt das Rad der Pfau
Mit farbenvollen Augen, seine Grazie

Lässt Blütenträume erwachen.
Die Pfauin lockt sein buntes Treiben.
Das Leben tanzt den Mai, sein Lachen.
Ermuntert zum Gedichte schreiben.

Höre Vögel morgens zwitschern!
Sehe Blumen bunt erblùhn.
Spür durch Hände Wasser plätschern
Rieche frisches Frühlingsgrün.

Doch die Menschen bleiben stumm,
Die sonnensatten Plätze leer.
Drehst Du Dich sehnend um.
Siehst Du sonst niemand mehr.

Wer hat unser Land verzaubert?
Erstarrt ist's wie Dornröschens Schloss!
Freudlos alles, man erschaudert
Stillgefroren ein scheuendes Ross.

Dämonen nennts
Neumodisch Viren
Die sind, man kennts,
Nicht zu spüren

Nicht zu sehen
unglaublich leise.
Leicht verwehen
Sie auf der Reise

Und kommen sie an
Geht es nicht gut.
Ihr ganzer Clan,
Frisst Blut.

Sie blenden uns, unsere Ängste
Überstrahlen selbst die Sonne.
Es übertönt leicht das geringste
Husten - all die herrliche Wonne

Der Wärme auf empfänglicher Haut
Und lässt den Frühling verwelken.
Oh öffnet die Augen doch! Schaut!
Lasst euch von der Sonne stärken!

Öffnet die Fenster! Herein der Duft
Vieler, vieler duftender Blumen!
Lasst euch nicht erdrücken! Hofft!
Hört die Hummeln brummen.

Aber bleibt zu Hause!
Vermeidet Kontakt!
Die große Sause
Ist abgehackt.

Abgesagt jede Feier
Der Rummel, selbst Olympia
Der große Wurf der Ostereier
Der Flug fern nach Utopia.

Abgesagt Geburtstage
Abgesagt Begräbnisse
Abgesagt - Klage!
Alle Sportereignisse.

Abgesagt - Die Dämonen,
Deren Fluch jetzt auf uns prasselt,
Die haben uns den schönen,
Frühling völlig vermasselt!

Eng leben wir jetzt, nur im eigenen Raum
draußen gilt Abstand und zwar weit.
Es fühlt sich an, wie ein schrecklicher Traum!
Doch ist es real, die Wirklichkeit!

Kommt schnell ans Fenster!
Sitzt auf die Terrassen!
Dort ist's nicht so finster,
Um Hoffnung zu fassen.

Hört die Vögel morgens zwitschern!
Seht die Blumen bunt erblùhn.
Spürt Wasser durch die Hände plätschern.
Riecht das frische Frühlingsgrün!


© Thomas Nill


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