Herbst ist's. Ruhe kehrt allmählich ein,
mein Baum, bei mir, im Herzen daheim –
denn dort, wo er steht und ich ihn liebe,
wird schon bald die Nacktheit siegen.
Dann streifen knöcherne Arme mich,
an Leib und Seele, im Gesicht,
rauschend er, zu mir und nur zu mir, spricht.
Hör ihm zu, wie eh und je –
fortwährend hat er was zu sagen.
Nur im Winter und tiefen Schnee,
wenn seine Äste an Gewicht tragen,
hält er inne und schweigt still –
und einfach nicht mit mir reden will.
Ich gönne ihm diese Pause.
Scheintot ist er, sammelt Kraft.
Schmiege mich zärtlich an seinen Stamm –
der mich noch immer stützen kann.
Lasse alle Schüchternheit fallen
und drück ihn fest an meine Brust.
Flüstere in seine geritzten Wunden,
dass ich ihn schon sehr vermiss.
Seine Kräfte fließen durch mich,
er und ich sind eins.
Niemals hat er mich enttäuscht –
und niemals ließ er mich allein.
Kommentar:Dein Gedicht ist wie "einen Baum umarmen", liebe Soléa! Da ich Bäume, den Wald sehr mag, kann ich mich in deine Zeilen richtig hineinfallen lassen ...
Lieben Gruß,
Ikka
Kommentar:Das freut mich liebe Agnes, das mein Gedicht so herüberkommt. Der Baum auf dem Bild steht nicht so weit von mir entfernt und er begleitet mich seit Jahren treu und unter ihm lässt sich, vor allem wie die Kinder noch klein waren, sehr gut Picknick, machen …
Liebe Grüße
Soléa
Ich danke dir Alf, freut mich sehr!
Liebe Grüße
Soléa
Ich liebe Bäume, vor allem, liebe Ikka, wenn sie eher frei stehen. Der Wald ist für mich nicht so geeignet, ich brauche zum einen die weite Sicht und da ich, einen schlechten Orientierungssinn habe, bleibe ich dann besser draußen …
Liebe Grüße und alles gute für 2019
Soléa
Schön von dir liebe possum und
liebe Grüße
Soléa
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.