Abendrot, der Himmel leuchtet,
Farbenzauber strahlt am Firmament,
weithin sichtbar und betörend,
scheints, als ob das Weltdach brennt.
Wenn ich dieses Schauspiel sehe,
will mein Herz fast überquellen,
solche Schönheit macht erschaudern,
in mir spüre ich Demutswellen.
Abendrot, himmlisches Feuer,
du zeigst uns göttliche Magie,
lässt der Schöpfung Macht erahnen,
bist ein hohes Bild der Poesie.
Zeichen dort am Himmelszelt,
dessen Glanz die Menschen blendet,
und manchen Künstler inspirierte,
bist auch zur Hoffnung uns gespendet.
Abendrot, edler Sonnengruß,
der zeigt, der Tag naht seinem Ende,
in dir sind unsre Sehnsuchtswünsche,
dass sich das Glück nicht von uns wende.
Langsam vergeht das Himmelsfeuer,
am Horizont die Sonne sinkt,
und in uns bleibt nur bang die Frage,
was wohl der nächste Tag dann bringt.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]