Mein schwermütiger Bruder mit den Nebelaugen
streift hastig durch den goldenen Oktober
Die letzte Mahd träumt einen letzten Traum im Schober
Das Laub der Bäume friert und hält den Atem an
Und dennoch fallen ein paar welke Blätter
Aufs regennasse Pflaster dann und wann.
In Flüssen kräuselt sich vor seinem schroffen Blick das Wasser:
Mein kalter Bruder redet herbstlich mit den sanften Wellen
Die kühlen Worte ziehen eilig weiter zu den lauen Quellen
Der Wind wird stürmischer und deutlich regennasser.
Vielleicht, dass sich ja irgendwo noch Träume regen …
Vielleicht beim Anblick einer letzten Rose rot
Mein herber Bruder mit den Nebelaugen schaut verwegen
Sein frischer Atem bläst die Sommerreste tot.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.