Wolkenloser Abendhimmel
drückt
die späte Hitze
auf die müde Stadt
Puterrot mit sinkender Pracht
saugt er restliches Blut
aus dem weichenden Sonnengreis
Schon quillt
limettenscheiben
der totenbleiche Mond
zum Begleiter
durch die Nacht
Die Mumie regiert,
bis in morgendlicher Dämmerung
zur Wachablösung
frischer Lebensquell pulsiert
Schüchternes Lächeln
flüchtiger Morgenröte
erregt
einen taufrischen
Sonnenjüngling
zu heißblütigen Strahlen
für den nächsten
plusterroten Abendhimmel
Kommentar:Bisher noch kein Kommentar zu diesem prachtvollen Werk? Das muss man ändern! Wunderbare Personifikationen! Ich könnte fast alles hervorheben aber "Puterrot mit sinkender Pracht saugt er restliches Blut aus dem weichenden Sonnengreis" sei hier doch zitiert als ewiglich wunderbare Metapher. Welche Wortgewalt! Ja, so stelle ich mir einen roten, sommerlichen Abendhimmel vor. Grandios! Gruß Pedda
Kommentar:Danke Peter,
.
für deinen wohlwollenden Erstkommentar.Der "Sommerliche Abendhimmel" war mein Beitrag zum Band XIV der Bibliothek Deutschsprachiger Gedichte 2011.
.
Gruß
Wolfgang
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]