Als schwerer Brokat stürzt der Regen ins Feld,
und an seinem Saume die Scheune lehnt.
Ein Freund, wie ein Pflaum`baum,ihr Krücken hält -
es beiden sich nach jungen Sommern sehnt.

Von Party zu Party die Hausbockbande
ihr Heim locht und tunnelt, gedankenlos.
Balken samt Riegel nun kaum noch im Stande -
zerstaubt fällt die Statik zu Boden - bloß.

Um drei in der Nacht stürzt die Scheune ins Feld,
begraben von Morsche - verwunderte Larven.
Ein Pflaumenbaum einsam nun Posten hält,
im knorrigen Ohr zupft wer zarte Harven . . .


© Ralf Risse Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigungund Verbreitung, sowie Übersetzung.Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden.


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Kommentare zu "Unbeachteter Tod einer Scheune"

Re: Unbeachteter Tod einer Scheune

Autor: noé   Datum: 09.02.2014 10:14 Uhr

Kommentar: Mir läuft's ja kalt den Rücken 'runter bei diesem Text! Ralf, da ist Dir was sehr schönes gelungen, reine Poesie, wunderschön!
noé

Re: Unbeachteter Tod einer Scheune

Autor: Ralf Risse   Datum: 09.02.2014 10:34 Uhr

Kommentar: Danke dir noé, heute ist Flugwetter - auch hier oben :-).

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