Kein Wölkchen trübt das Himmelsblau,
so ist es hier nicht immer,
die Sonne lockt dich aus dem Bau,
heraus aus deinem Zimmer.
Zu sehn ein Sonnenuntergang,
das könnte grad noch passen,
du hastest schnell die Gassen lang,
den Ort noch zu verlassen.
Es winkt der Neuenahrer Berg,
mit seines Turmes Zinnen,
drum heißt es sofort frisch ans Werk,
denselben zu erklimmen.
Im dichten Wald, mit einem Mal,
am Boden gold‘ne Säume,
es ist ein einz‘ger Sonnenstrahl,
er leuchtet durch die Bäume.
Die Bergeshöh sie wird erreicht,
jetzt noch den Turm besteigen,
es geht halt nicht mehr ganz so leicht,
doch darin ist man eigen.
Die Sicht jedoch entschädigt voll,
man kann bis Köln heut blicken,
der Ausblick - einfach wundervoll –
hoch von des Berges Rücken.
Der Sonnenball, so rot wie Blut,
am Horizont er stehet,
ein feiner Dunst, in samtner Glut,
den Blick zum Dom verwehet.
Die Sonne sinkt, es kommt mit Macht
und Siebenmeilenschritten,
der Dunst, die Dunkelheit, die Nacht,
sie lässt nicht lang sich bitten.
Ein Falke wünscht man sich zu sein,
hoch übers Tal zu schweben
und dort im letzten Sonnschein
den Abend zu erleben.
Die Lichter gehen an im Tal,
an Straßen, Fenster, Türen,
ganz ruhig wird es auf einmal,
selbst Wind ist nicht zu spüren.
Am Himmel erste Sterne stehn,
bald leuchten sie in Massen,
die Himmelspracht, man muss sie sehn,
man kann nicht von ihr lassen.
Die Kirchturmuhr elfmal jetzt schlägt,
man muss zurück ins Zimmer,
im Innern war ich noch bewegt,
den Tag vergisst man nimmer.


© abraham1110


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