Mit Fahnen, Bändern, bunt geschmückt,
so steht die Feige und entzückt
Betrachter, die von sehr weit fern
hierher gereist, bewundern gern

den Schmuck, den Baume dieses Ortes
Es braucht hier kaum noch eines Wortes,
dass dieser Baum hier heilig ist,
nicht nur dem Mönch und dem Buddhist

Im Innersten weiß man Bescheid,
man betet, hofft in seinem Leid,
hängt Not und Wunsch an Baumes Äste,
schickt Dank und unerfüllte Reste

der hohen schöpferischen Macht,
die hier sich zeigt in ihrer Pracht
Die Bänder weh'n im Winde leicht
Wer weiß, wohin die Bitte reicht ...

Alte Feige in Südostasien

© Wikimedia Commons, Bodhi-Baum in Lumbini, Nepal


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Alte Feige in Südostasien"

Die Feigen gehören zu den Maulbeergewächsen und existieren in 750-1000 Arten. Ihre Früchte werden gerne als Obst genossen.
Besondere Bedeutung hat die Banyan-Feige, die in Asien als heiliger Baum verehrt wird. Sie können monumentale Ausmaße erreichen. Der Samen des Banyan-Baumes wird von Vögeln in der Astgabel eines Baumes abgelegt. Dieser Samen entwickelt lange Wurzeln entlang des Baumes, auf dem er liegt. Sobald diese Luftwurzeln den Boden erreicht haben, bilden sie ein sehr dichtes, kräftiges Geflecht gebildet, das sich vermehrt, ineinander verschlingt und verwächst. Der ursprüngliche Baum überlebt das nicht, wird quasi erwürgt, (daher der Name ‚Würgefeige’), erstickt, erhält nicht mehr genügend Licht und stirbt ab. Trägt der Banyan-Baum Früchte, lockt er ganze Vogelschwärme wie Sittiche, Papageien und Tauben an. Er ist für die Menschen wichtigster Schattenbaum und dient dem örtlichen Treffpunkt.
In der Antike galt der Feigenbaum als Symbol der Fruchtbarkeit, der Sinnenfreude, des Überflusses, des Reichtums und vielfältiger erotischer Aspekte. Er wurde aber auch als Orakelbaum genutzt.
In der Bibel ist die Feige der erste namentlich erwähnte Baum, der im Garten Eden – dank seiner großen Blätter - das Geschlecht bedeckte. Seither sind die ‚Feigenblätter’ sprichwörtlich für schamhafte Verhüllung.
Im Buddhismus wird der Baum als Erkenntnis-Baum verehrt, da Buddha unter ihm seine Erleuchtung empfangen habe.

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Kommentare zu "Alte Feige in Südostasien"

Re: Alte Feige in Südostasien

Autor: Alex Anders   Datum: 19.06.2013 11:16 Uhr

Kommentar: Hallo Jürgen,
klasse deine Baumgedichte. Würde sich doch eine veröffentlichte Sammlung lohnen, oder?
MfG, Alex

Re: Alte Feige in Südostasien

Autor: Juergen Wagner   Datum: 19.06.2013 14:50 Uhr

Kommentar: Danke, Alex! Im kleinen Eigenverlag hab ich's vor. Grüße von Jürgen

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