Es entstehen manchmal Fragen
Ob Bäume eine Seele haben
Ich frage an der Bäume statt,
Ob man denn selber eine hat?
Im Schosse der Erde
Bin geboren und werde -
Treib nach unten und oben
Das muss man loben
Wenn es durch-bricht
Und da ist das Licht!
Dann kann ich steh'n
Im Erdreiche geh'n
Mich ernähr’n und mich müh’n
Kann wachsen, erblüh’n
Bin männlich und weiblich
Vernetzt unbeschreiblich
Man atmet und gibt
Man nimmt und man kriegt
Hat Gäste, Verwandte
Und sehr enge Bande
Ich wachse empor
Bringe Früchte hervor
Kann mich vermehren
Und heimlich verkehren
Nicht immer so freundlich
Denn Feinde sind häufig
Auch schon mal das Wetter
Empfinden die Blätter
Schön warm, doch auch kälter -
Ich werd' alt und noch älter
Verzweig’ mich und breite
Die Krone ins Weite
Ich wachse, gedeihe, entbehre und kranke
Ich atme, dürste, harre und ranke
Werde alt, werde schwach und kann fallen im Nu
Das ist nicht anders bei mir, sagst du
Beschreibung des Autors zu "Haben Bäume eine Seele?"
Was Pflanzen erleben, was sie vom Leben haben und ob sie mehr sind als nur ein Wasser, Dünger und Licht verarbeitendes Zellsystem, das ist zwar ein weißes Feld der Botanik. Aber offensichtlich geht in Pflanzen erheblich mehr vor, als sich ein Balkongärtner mit Gießkanne und Nährstoffstäbchen träumen lässt.
Pflanzen haben zwar keine Nerven in dem Sinn, wie der Mensch sie hat. Aber es gibt viele vergleichbare Strukturen. Sie reagieren auf Licht, Schwerkraft, Berührung, Geräusche und Temperaturschwankungen. Nur gehen die Prozesse um ein vielfaches langsamer als bei Tieren oder Menschen. Der feinfühligste Teil sitzt in der Wurzel, wie Neurobiologen gefunden haben.
Natürlich haben Pflanzen keine Ohren Aber sie reagieren offenbar auf Schall, wie vielfache Versuche ergeben haben. "Die beschallten Weinblätter sind größer und die Trauben aromatischer als die unbeschallten. Jede einzelne Pflanzenzelle hat eine Membran, die empfindlicher ist als das menschliche Hörorgan. Die Tomaten, die morgendlich mit reichlich gutem Zureden bedacht wurden, brachten offenbar durchschnittlich einen Mehrertrag von 500 Gramm.
Bei Akazien ist belegt, dass sie in der Lage sind, sich zu verständigen, um sich gegen Fraßfeinde zu wehren. Dies geschieht über die Ausbreitung von Botenstoffen über die Luft, was andere Akazien dazu anregt, in ihren Blättern giftige Tannine anzureichern. Entdeckt wurde dies, nachdem über 3000 eingezäunte Antilopen verendeten, die zwangsweise nur Akazien in dem eingezäunten Gebiet zum Fressen zur Verfügung hatten.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]